Effek­ti­ve Mikro­or­ga­nis­men: Unfug für Mensch und Pflanze

Darum geht’s in diesem Podcast 💫

Der Podcast unter­sucht die Wirksam­keit effek­ti­ver Mikro­or­ga­nis­men und stellt fest, dass sie oft als Wunder­mit­tel bewor­ben werden, jedoch wissen­schaft­lich nicht belegt sind. Die Hosts disku­tie­ren, dass die vermeint­li­chen Vortei­le im Garten­bau und bei der Gesund­heit meist auf dem Place­bo­ef­fekt basie­ren. Trotz einiger positi­ver Erfah­rungs­be­rich­te fehlen solide Beweise für die behaup­te­ten Effekte dieser Produkte.

Der japani­sche Profes­sor Teruo Higa verkauft mit seinen Effek­ti­ven Mikro­or­ga­nis­men, auch EM genannt, nicht nur ein Wunder­mit­tel, sondern auch ein Lebens­ge­fühl. Über 80 Mikro­ben sollen angeb­lich alles verbes­sern: Von Ernte­er­trä­gen in der Landwirt­schaft über Reinheit beim Putzen bis zur eigenen Gesund­heit. Es kursie­ren im Netz auch Anlei­tun­gen, wie man sich aktivier­te effek­ti­ve Mikro­or­ga­nis­men, EMa, auch Bokashi genannt, selber­ma­chen kann.

Doch die Science Cops werfen im Podcast einen kriti­schen Blick auf das Gemisch, und siehe da: Das angeb­li­che Wunder­mit­tel hält nicht, was es verspricht. Studien zeigen, dass der „Erfolg“ eher vom Nährsub­strat kommt – und nicht von den Mikro­ben selbst. Ob im Garten oder der Medizin: Ein wissen­schaft­li­cher Beweis für die tollen Effekte fehlt.

Inhalt­li­che Schwerpunkte ✨

Effek­ti­ve Mikro­or­ga­nis­men werden als univer­sel­les Heilmit­tel angeprie­sen, doch ihre Wirksam­keit ist fraglich (00:02)

  • Sie bestehen aus einer Mischung von Bakte­ri­en, Hefen und Schimmelpilzen.
  • Angeb­lich sollen sie den Boden frucht­bar machen und Krank­hei­ten heilen.
  • Die Science Cops unter­su­chen die wissen­schaft­li­che Grund­la­ge hinter diesen Behauptungen.
  • Es wird kritisch hinter­fragt, ob der Einsatz solcher Mittel sinnvoll oder eher Geldver­schwen­dung ist.

Die Zusam­men­set­zung der effek­ti­ven Mikro­or­ga­nis­men bleibt weitge­hend geheim (08:41)

  • Es sind Mikro­or­ga­nis­men aus vier Gruppen enthal­ten, darun­ter Fotosyn­the­se­bak­te­ri­en und Milchsäurebakterien.
  • Vertre­ter der Milch­säu­re­bak­te­ri­en sind Lacto­ba­cil­lus casei und Lacto­ba­cil­lus plantarum.
  • Die genaue Zusam­men­set­zung ist unklar, um Nachah­mer zu erschweren.
  • Es besteht ein großes Wissens­de­fi­zit über die Auswir­kun­gen dieser Mikro­or­ga­nis­men in verschie­de­nen Umgebungen.

Die Diskus­si­on beleuch­tet die fragwür­di­gen Konzep­te hinter der Wirkung von effek­ti­ven Mikro­or­ga­nis­men und deren vermeint­li­cher Infor­ma­ti­ons­über­tra­gung im Wasser (17:21)

  • Es wird erwähnt, dass kleine Keramik­röhr­chen verwen­det werden, um Wasser zu “infor­mie­ren”.
  • Der Vergleich mit der griechi­schen Tragö­die zeigt die Unsicher­heit über die tatsäch­li­chen Wirkmechanismen.
  • Kriti­ker sehen die Verwen­dung des Begriffs “Infor­ma­ti­on” als unzurei­chen­de Erklä­rung für die behaup­te­ten Effekte.
  • Es wird angedeu­tet, dass solche Konzep­te oft als Ausrede dienen, um fehlen­de wissen­schaft­li­che Beweise zu kaschieren.

Süßkar­tof­feln zeigen bessere Erträge bei Behand­lung mit effek­ti­ven Mikro­or­ga­nis­men (26:03)

  • Süßkar­tof­feln, die mit einer fermen­tier­ten Melas­selö­sung behan­delt wurden, wachsen besser und bringen höhere Erträge.
  • Es gibt mehrere Studien, die diese Ergeb­nis­se sowohl im Labor als auch im Freiland belegen.
  • Für verläss­li­che Ergeb­nis­se ist eine ordent­li­che Kontroll­stu­die notwen­dig, um die Wirkung der effek­ti­ven Mikro­or­ga­nis­men zu testen.
  • Die getes­te­te Lösung enthält nicht nur Mikro­or­ga­nis­men, sondern auch Nährstof­fe, was die Ergeb­nis­se beein­flus­sen kann.

Reini­gungs­mit­tel dienen der Besei­ti­gung von sicht­ba­ren Verschmut­zun­gen und der Gewähr­leis­tung von Hygiene (34:45)

  • Haupt­zie­le sind die Entfer­nung optischer Verschmut­zun­gen, wie Ketchup­fle­cken, und die Sicher­stel­lung von Hygiene, um Schim­mel und Bakte­ri­en zu vermeiden.
  • Tenside in Reini­gungs­mit­teln reduzie­ren die Grenz­flä­chen­span­nung und ermög­li­chen das Lösen von Stoffen in Wasser, beispiels­wei­se von Fett.
  • Klassi­sche Putzmit­tel kombi­nie­ren diese Eigen­schaf­ten, um sowohl die Sicht­bar­keit als auch die Hygiene zu verbessern.

Die Einfüh­rung von Mikro­or­ga­nis­men in verschie­de­ne Umgebun­gen ist oft ineffek­tiv (43:24)

  • Profes­sor Johnny Panagi­tio erklärt, dass Mikro­or­ga­nis­men an spezi­fi­sche Umwelt­be­din­gun­gen angepasst sind.
  • Eine einzel­ne Bakte­ri­en­kul­tur kann sich nicht überall durch­set­zen, da die Bedin­gun­gen stark variieren.
  • Selbst wenn es auf einer warmen Haut funktio­niert, ist die Wahrschein­lich­keit des Erfolgs auf kalten Oberflä­chen sehr gering.
  • Das alte Gleich­ge­wicht der Mikro­ben stellt sich schnell wieder ein, wenn die neuen Mikro­or­ga­nis­men nicht angepasst sind.

Die Verwen­dung von effek­ti­ven Mikro­or­ga­nis­men (EM) wird als poten­zi­el­ler Gesund­heits­för­de­rer disku­tiert (52:08)

  • Eine Youtube­rin berich­tet von positi­ven Effek­ten auf ihr Mikro­bi­om und ihre Verdau­ung durch die Einnah­me von EM1.
  • Obwohl EM1 nicht offizi­ell für den mensch­li­chen Verzehr zugelas­sen ist, haben einige Nutzer persön­li­che Erfah­run­gen gemacht.
  • Es gibt mittler­wei­le spezi­el­le Zuberei­tun­gen von EM, die als Nahrungs­er­gän­zungs­mit­tel angebo­ten werden.
  • Herstel­ler verspre­chen, dass EM zu einer besse­ren Verdau­ung, einem stärke­ren Immun­sys­tem und allge­mei­nem Wohlbe­fin­den beitra­gen können.

Die Wirksam­keit effek­ti­ver Mikro­or­ga­nis­men auf die Gesund­heit ist stark umstrit­ten (01:00:47)

  • Es gibt keine wissen­schaft­li­chen Nachwei­se für positi­ve Effekte durch das Trinken effek­ti­ver Mikroorganismen.
  • Der Place­bo­ef­fekt spielt wahrschein­lich eine zentra­le Rolle bei den positi­ven Berich­ten von Nutzern.
  • Ein weite­res Produkt, EMX Gold, enthält keine leben­den Mikro­or­ga­nis­men, sondern nur Infor­ma­tio­nen und Energie von diesen.