Gesund essen? Die Wahrheit über die Ernährungsempfehlungen der DGE
Das Video hinterfragt die neuen Ernährungsempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), die nur zu 30% auf Gesundheitsaspekten basieren. Die Berücksichtigung von Umwelt- und Klimafaktoren führt zwar zu einer Reduktion des Fleischkonsums, wird aber nicht allen Bevölkerungsgruppen gerecht. Kritisiert wird, dass die Empfehlungen für Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes oder Übergewicht nicht optimal sind, obwohl sie das Risiko von Zivilisationskrankheiten senken könnten.
Kerninhalte
- Die DGE hat neue Ernährungsempfehlungen veröffentlicht, die Gesundheit, Umwelt und Klima berücksichtigen.
- Die Empfehlungen basieren zu 30% auf Gesundheitsaspekten und zu 70% auf anderen Faktoren.
- Eine ausgewogene Ernährung mit reduziertem Fleischkonsum wird empfohlen.
- Kritik wird laut, da die Empfehlungen für Menschen mit Vorerkrankungen nicht ideal sind.
Analyse und Gedanken
- Die Bedeutung einer abwechslungsreichen Ernährung für die Gesundheit.
- Der Einfluss der Ernährung auf die Umwelt und das Klima.
- Die Herausforderungen bei der Umsetzung der Empfehlungen für verschiedene Bevölkerungsgruppen.
Fazit
Die neuen Ernährungsempfehlungen der DGE sind ein Schritt in die richtige Richtung, aber es gibt noch Verbesserungspotenzial, insbesondere für Menschen mit Vorerkrankungen. Eine ausgewogene Ernährung bleibt wichtig für die Gesundheit und sollte an individuelle Bedürfnisse angepasst werden.
Gesunde Ernährung und die DGE (00:00)
In diesem Video wird die Diskussion über die Ernährungsempfehlungen der DGE und deren gesundheitliche Auswirkungen behandelt. Es wird hinterfragt, inwieweit diese Empfehlungen tatsächlich gesund sind und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. Die DGE spielt eine wichtige Rolle bei der Erstellung von Ernährungsempfehlungen. Die neue Richtlinie berücksichtigt nur 30 Prozent gesundheitliche Aspekte. Es wird die Vielfalt der Lebensmittel und deren Auswirkung auf die Gesundheit erörtert.
Entwicklung der DGE-Empfehlungen (02:16)
In diesem Abschnitt wird die Entwicklung der Ernährungsempfehlungen der DGE diskutiert, insbesondere die Notwendigkeit einer abwechslungsreichen Ernährung und die Einführung eines neuen mathematischen Modells zur Berechnung des Nährstoffbedarfs. Eine Tagesration wird vorgestellt, die alle notwendigen Nährstoffe abdecken soll. Die ursprünglichen Empfehlungen waren wenig abwechslungsreich und konzentrierten sich nur auf die Hauptnährstoffe. Die DGE hat ihren Ernährungskreis aktualisiert, um eine ausgewogenere Ernährung zu fördern.
Gesundheit und Umwelt (04:29)
Die aktuellen Ernährungsempfehlungen der DGE berücksichtigen sowohl gesundheitliche als auch umweltfreundliche Aspekte. Eine ausgewogene Ernährung mit einer Reduzierung des Fleischkonsums kann sowohl die persönliche Gesundheit als auch die Umwelt fördern. Studien zeigen, dass der Konsum von über 300 Gramm Fleisch pro Woche gesundheitsschädlich ist, während weniger als 300 Gramm unbedenklich sind. Eine umweltbewusste Ernährung kann das Sterblichkeitsrisiko signifikant senken, wie eine Langzeitstudie der Harvard University zeigt. Die Empfehlungen der DGE berücksichtigen auch die Vorlieben der Durchschnittsbevölkerung, die oft weniger gesunde Optionen wählt.
Herausforderungen gesunder Ernährung (06:43)
Die Diskussion über die Ernährungsempfehlungen der DGE zeigt die Herausforderungen einer gesunden Ernährung in Deutschland, die sowohl gesundheitliche als auch ökologische Aspekte berücksichtigt. Die Essgewohnheiten in Deutschland beeinflussen stark die Ernährungsempfehlungen. Das Hauptziel der DGE ist, eine gesunde Gesellschaft zu fördern. Viele Menschen empfinden die aktuellen Ernährungsempfehlungen als zu radikal, da sie sich noch ungesund ernähren. Eine vegane Ernährung wird als gesünder und umweltfreundlicher angesehen, doch es gibt Herausforderungen bei der Umsetzung. Die Akzeptanz der neuen Empfehlungen ist entscheidend für die Umsetzung in der Praxis.
Kritik an den DGE-Empfehlungen (08:58)
Die DGE-Empfehlungen zur Ernährung stehen in der Kritik, da sie für viele Menschen mit Vorerkrankungen nicht gesund sind. Besonders kohlenhydratreiche Nahrungsmittel können für Diabetiker und übergewichtige Personen schädlich sein. Dennoch können die Empfehlungen das Risiko für Zivilisationskrankheiten erheblich senken. Die DGE musste für ihre neuen Ernährungsempfehlungen Kritik einstecken. Übergewicht und Adipositas betreffen einen signifikanten Teil der Bevölkerung, was die Relevanz der Ernährungsempfehlungen erhöht.
Video-Statistiken
Wie geht gesunde Ernährung? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt darauf eine klare Antwort und versorgte uns dieses Jahr mit neuen Empfehlungen zu gesunden Lebensmitteln, die nicht nur für Kantinen und Krankenhäuser, sondern auch für jeden Einzelnen relevant sind. Aber wie gesund sind die Ernährungsempfehlungen der DGE wirklich?
Bis zu 300 Gramm Fleisch pro Woche empfiehlt die DGE. Ist das zuviel? Immerhin spielt bei den DGE-Empfehlungen nicht nur die Gesundheit eine Rolle, sondern auch die Umwelt. Wären pflanzliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte am Ende nicht gesünder und dazu klimafreundlicher? Wieso die DGE trotzdem nicht weniger Fleisch empfiehlt, erfahrt ihr im Video.
Eine weitere Kritik: Die DGE-Empfehlungen richten sich vor allem an gesunde Erwachsene. Und die machen in Deutschland weniger als die Hälfte der Bevölkerung aus. Schließlich gibt es viele Menschen mit Diabetes, Übergewicht und anderen Vorerkrankungen oder Lebensmittel-Allergien. Und was ist mit Kindern, Jugendlichen, Schwangeren und Senioren, die ebenfalls besondere Nährstoffzusammensetzungen benötigen.
// Kapitel
0:00 Sind die DGE-Empfehlungen ungesund?
0:40 Was ist eigentlich gesundes Essen?
3:18 Was empfiehlt die DGE? — Auch das Klima spielt dabei eine Rolle
5:18 Warum nicht noch weniger Fleisch und mehr Hülsenfrüchte?
8:29 Solltest du dich an die Empfehlungen halten? — Kritik am Ernährungskreis
// Unser Team
Autor: Mathias Tertilt
Kamera und Schnitt: Carolin Grimm
Grafik: Judith Bornmann
Redaktion: Max Ostendorf
// Hier geht’s zum Quellendokument
Warum Ernährungsstudien tricky sind, erfährst du auf quarks.de:
https://www.quarks.de/gesundheit/darum-solltest-du-nicht-jeder-studie-glauben/
Vegan ist nicht automatisch gesund — Was du beachten solltest, erzählen wir in unserem Podcast Quarks Daily Spezial:
https://www.ardaudiothek.de/episode/quarks-daily-dein-taeglicher-wissenspodcast/spezial-vegane-ernaehrung-wann-ist-sie-gesund/wdr/13116617/
Die neue Position der DGE zu veganer Ernährung kannst du hier nachlesen: https://www.dge.de/wissenschaft/stellungnahmen-und-fachinformationen/positionen/neubewertung-der-position-zu-veganer-ernaehrung/
Top 25 Kommentare
Es brauchte stattdessen 3 Empfehlungen mit klaren Angaben “gesund”, “ökologisch” und “pragmatischer Kompromiss, bedingt gesund” .
Sehe die Behauptung, dass Fleisch ungesund sei, leider immer wieder. Die Studien, die Ihr verlinkt habt, belegen diese undifferenzierte Behauptung so nämlich nicht.
Eure Quellen zu [8]:
In der ersten Studie “Plant-based diets and long-term health: findings from the EPIC-Oxford study” werden Vegetarier/Veganer, welche oft mehr unverarbeitete Lebensmittel essen (sprich keine industriell zugesetzten Inhaltsstoffe), mit Personen, welche allgemein alle Arten von Fleisch essen, verglichen. Also auch denjenigen, die jede Art von Wurst oder anderen weiterverarbeiteten Fleischarten konsumieren. Hierdurch ist diese Studie mMn wenig aussagekräftig, da verarbeitete Lebensmittel nicht außen vorgelassen wurden. Es ist unbestritten, dass z.B. zu viel hoch verarbeitete Wurst ungesund ist. Hätten die Probanden nur der Fleisch-Ernährung nur Steak u.ä. gegessen, könnte der Gesundheitszustand ganz anders aussehen. Da man also nicht weiß, welche “Seite” (vegetarisch+vegan/fleischesser) mehr verarbeitete Lebensmittel gegessen hat, kann man nicht wirklich Rückschlüsse von der Ernährung auf die Gesundheit schließen. Außerdem wird selbst in dieser Studie darauf hingewiesen, dass Menschen aus der Vegetarier/Veganen-Gruppe ein höheres Risiko für Schlaganfall haben!
In der zweiten Studie “Association of Healthful Plant-based Diet Adherence With Risk of Mortality and Major Chronic Diseases Among Adults in the UK” werden nur Menschen, verglichen welche sich von pflanzlichen unverarbeiteten Lebensmitteln ernähren und jene, welche industriell verarbeitete pflanzliche Lebensmittel essen. Den Vergleich finde ich gut, hat mit Fleischkonsum allerdings nichts zu tun. Menschen, die Fleisch essen, kommen in dieser Studie gar nicht vor, also kann man keine Rückschlüsse auf deren Gesundheit im Vergleich zu den untersuchten Gruppen schließen.
Die dritte Studie “Dietary intakes and lifestyle factors of a vegan population in Germany: results from the German Vegan Study” hat gar nichts mit Fleischkonsum zu tun, und deutet sogar eher auf Defizite bei zu wenig Fleisch in der Ernährung hin:
“Conclusion: In order to reach favourable vitamin and mineral intakes, vegans should consider taking supplements containing riboflavin, cobalamin, calcium, and iodine. Intake of total energy and protein should also be improved.“
Der letzte Link welcher zu einer Meta-Analyse mehrerer Studien führt “The Association of Plant-Based Diet With Cardiovascular Disease and Mortality: A Meta-Analysis and Systematic Review of Prospect Cohort Studies”, hat leider das gleiche Problem wie die erste Studie.
Hier werden immerhin pflanzliche Ernährungen, welche hauptsächlich aus Vollwertkost bestehen mit solchen verglichen, welche pflanzenbasiert sind und industriell weiterverarbeitete Lebensmitte inkludieren, was schonmal ein guter Ansatz ist. Allerdings wurden die Gruppen der Fleisch-Essenden in den Studien scheinbar nicht so aufgeteilt…
Deshalb kann man mMn auch hier nicht pauschal darauf schließen, dass Fleischkonsum an sich ungesunder ist.
Dieses Vorgehen in Studien sieht man leider viel zu oft. Ich habe bis jetzt noch keine Studie gesehen, welche die Auswirkung von Fleischkonsum auf die Gesundheit auf eine faire und sinnvolle Weise beleuchtet hat. Ich kann verstehen, dass das Heranzüchten der Tiere extrem viel CO2 erzeugt und eine Klimabewusste Ernährung wichtig ist. Dass Studien allerdings meist so durchgeführt werden, dass sich ein verzerrtes Bild ergibt, finde ich bedenklich und unwissenschaftlich.
Deshalb sollte man, wenn man solche Behauptungen in einem Video verarbeitet, bei dem die Meisten sich wahrscheinlich nicht die Mühe machen, Quellen zu prüfen, doch bitte relevante Studien finden oder im Video wenigstens differenzieren.
Das wird von Populisten und reißerischen Artikeln in diversen profitorientierten Medien gerne anders dargestellt.
Ich finde es schade, dass es notwendig ist, Empfehlungen anzupassen, um die Reichweite zu erhöhen.
Damit wird mir das Denken abgenommen.
Ich bin selber dabei, meine Ernährung umzustellen wegen Cholesterin und Fett. Versucht man sich online mit Leuten darüber zu unterhalten, kommen meist Maximalforderungen, die ein Scheitern fast sicher machen. Ich finde es gut, dass Ihr ganz klar eingeordnet habt, wie diese Empfehlungen zustande kommen. Vor allem der Hinweis, das auch spezifischere Empfehlungen für verschiedene Gruppen kommen sollen, ist super!
Danke nochmal, macht weiter so.👍
Das wäre ein bisschen so, als ob ich sage. Kartoffeln sind ungesund, weil du sollst ja nicht so viele Kartoffelchips essen.
Kommunikation zwischen Ernährungsberaterin und Küche scheitert auch hier am Kostenfaktor. Ich vermisse Obst und Gemüse
Ich habe noch ein kleines Feedback als Studentin der Ernährungsmedizin zum Inhalt an das Quarks-Team:
Ab Minute 09:00 wird darüber gesprochen, dass Nudeln, weißes Brot und Kartoffeln für Diabetiker:innen nicht besonders geeignet sind, was auch so weit stimmt. Allerdings spricht die DGE ausdrücklich von Vollkornprodukten. Die aufgeblendeten Lebensmittel im DGE-Ernährungskreis, stellen also kein weißes Brot dar und auch bei den Nudeln ist die VK-Variante gemeint, die durchaus eine wichtige, komplexe Kohlenhydratquelle für Diabetiker:innen und viele westlich-typische Vorerkrankungen darstellt. Der Kreis ist also durchaus für mehr als nur 50% zumindest eine gute Orientierung. Im Beitrag entsteht der Eindruck, dass die DGE weißes Brot und Nudeln empfehlen würde, was nicht stimmt.
Erstens ist die klassische Darstellung des Ernährungskreises wie auch im Video eingeblendet ein Fall von gezielter Volksverdummung. Es wird suggeriert, dass das ‘Kohlenhydrat-Kuchenstück’ genauso abwechslungsreich ist wie z.B. das Obst/ Gemüse-Stück. Bei genauerem Hinsehen handelt es sich aber einfach um unterschiedliche Formen der Zubereitung des immer gleichen Ausgangsnährstoffes: Ob ich z.B. Weizen als Brot, Brötchen oder Frühstücksflocken zu mir nehme, kommt ernährungsphysiologisch auf dasselbe heraus.
Zweitens wird gern Fleisch als krankmachend verteufelt — aber alle mir dazu bekannten Studien werfen bei den Untersuchungen Fleisch- und Wurstkonsum in einen Topf. Es ist bekannt, dass Nitritpökelsalz wegen der Nitrosamine in Verbindung mit Eiweiß krebserregend wirkt — und dass es v.a. in Wurstwaren zum Einsatz kommt.
Gerne kommt auch der Hinweis darauf, dass Fleisch für Übergewicht verantwortlich sein soll, obwohl mageres Fleisch nicht mehr Kalorien enthält als Kohlenhydrate. Was den klassischen Fleischesser dick macht, sind fette Saucen, fettes Fleisch, Fett in der Wurst oder die geliebten Panaden.
Ferner sollte die Gefahr der Adipositas vermehrt adressiert werden, Body-Positivity hin oder her. Das Hauptproblem der Gesundheit ist das zu viel Essen, bzw. zu viel Kalorien aufnehmen. Mangelerscheinungen durch ungesunde Ernährung sind dagegen untergeordnet.