IT-Unternehmer Ender überzeugt: «Freiwilligkeit der E‑ID ist bereits jetzt schon nicht mehr gegeben»
Video-Statistiken
Ist die E‑ID wirklich freiwillig oder werden wir in eine digitale Identität gedrängt? Der IT-Unternehmer Josef Ender deckt auf, warum die E‑ID kaum praktischen Nutzen bietet, aber erhebliche Risiken für Datenschutz und Privatsphäre mit sich bringt. Welche Überwachungsmöglichkeiten entstehen durch die digitale Identität? Und wie sicher sind unsere Daten wirklich in einer zunehmend digitalisierten Welt?
Kerninhalte
- Josef Ender kritisiert die mangelnde Freiwilligkeit der E‑ID und des elektronischen Patientendossiers
- Die E‑ID bietet laut Ender keinen erkennbaren Nutzen für Privatpersonen und Unternehmen
- Die Schweiz übernimmt die EU-Variante der E‑ID-Technologie, was Datenschutzbedenken aufwirft
- Die IT-Sicherheit ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied, was die E‑ID angreifbar macht
- Die Digitalisierung sollte analoge Alternativen nicht vollständig ersetzen
Analyse und Gedanken
- Die behauptete Freiwilligkeit der E‑ID entspricht nicht der Realität, ähnlich wie bei Cookie-Bannern
- Die zentrale Speicherung einer digitalen Identität birgt erhebliche Sicherheitsrisiken
- Die E‑ID könnte als Überwachungsinstrument missbraucht werden
- Es fehlt an überzeugenden Argumenten für den tatsächlichen Nutzen der E‑ID
- Die Abhängigkeit von digitalen Systemen schafft neue Vulnerabilitäten
Fazit
Josef Ender zeigt überzeugend auf, dass die E‑ID in ihrer aktuellen Form mehr Risiken als Nutzen bietet. Die angebliche Freiwilligkeit wird durch zunehmenden Druck zur Nutzung digitaler Dienste ausgehöhlt. Besonders kritisch sind die Sicherheitsrisiken und Überwachungsmöglichkeiten. Statt einer übereilten Einführung wäre eine gründlichere Debatte über Nutzen, Risiken und Alternativen notwendig.
Start (00:00)
In diesem Interview wird IT-Unternehmer Josef Ender zum Thema elektronische Identität (eID) in der Schweiz befragt. Er gibt einen Überblick über die aktuelle Situation nach der Ablehnung der eID durch das Volk im Jahr 2021. Ender erklärt die grundlegende Funktion der eID als elektronischen Ausweis für die digitale Identifikation. Er unterscheidet dabei klar zwischen Identifikation und Autorisierung im digitalen Kontext. Diese Differenzierung ist entscheidend für das Verständnis der Problematik rund um die eID und deren potenzielle Auswirkungen auf die Gesellschaft.
Begrüßung & thematische Hintergründe (00:12)
Der Moderator begrüßt die Zuschauer und stellt Josef Ender als IT-Unternehmer vor, der sich intensiv mit dem Thema eID auseinandergesetzt hat. Ender gibt einen historischen Überblick über die Entwicklung der eID-Debatte in der Schweiz und erläutert die Gründe für die Ablehnung des ersten Gesetzesentwurfs. Er erklärt die grundlegenden Konzepte der digitalen Identifikation und vergleicht sie mit analogen Ausweisdokumenten. Dabei betont er die unterschiedlichen Anforderungen und Herausforderungen im digitalen Raum. Ender verdeutlicht, dass die eID weit mehr ist als nur ein digitales Abbild des physischen Ausweises und weitreichende Implikationen für die Privatsphäre hat.
Fehlender Nutzen der E‑ID (03:00)
Josef Ender stellt den tatsächlichen Nutzen der eID grundsätzlich in Frage. Er vergleicht die Notwendigkeit von Identifikation in der analogen Welt mit der digitalen Sphäre und kommt zu dem Schluss, dass es im digitalen Raum kaum Situationen gibt, die eine persönliche Identifikation erfordern. Alle seine geschäftlichen und privaten Transaktionen im Internet funktionieren problemlos ohne eID. Besonders für Unternehmen sieht Ender keinen erkennbaren Mehrwert, da Firmen keine eigene eID erhalten können. Die fehlende Nutzenperspektive steht für ihn in einem deutlichen Missverhältnis zu den potenziellen Risiken und dem Aufwand der Implementierung einer flächendeckenden eID-Lösung.
Einheitskonto & Co.: E‑ID als Steigbügelhalter (06:09)
Ender warnt vor der E‑ID als Einstieg in ein umfassendes digitales Identitätsmanagement-System. Er sieht die Gefahr, dass die E‑ID als Grundlage für ein zentrales Einheitskonto dienen könnte, das sämtliche Interaktionen mit Behörden und möglicherweise auch privaten Diensten bündelt. Diese Entwicklung würde die Privatsphäre der Bürger erheblich einschränken und zu einer umfassenden Datensammlung führen. Ender kritisiert, dass die politische Diskussion diese langfristigen Implikationen oft ausblendet. Er befürchtet eine schleichende Ausweitung der E‑ID-Nutzung auf immer mehr Lebensbereiche, wodurch die ursprünglich versprochene Freiwilligkeit faktisch ausgehöhlt würde. Die E‑ID könnte so zum Steigbügelhalter für weitreichende Überwachungsmöglichkeiten werden.
Wahre Gründe für E‑ID: Überwachung, EU usw. (08:11)
Josef Ender legt dar, dass die wahren Motivationen hinter der E‑ID-Einführung weniger mit Nutzerfreundlichkeit als mit Überwachungsinteressen zusammenhängen könnten. Er kritisiert die Entscheidung des Bundesrates, die EU-Variante der E‑ID-Technologie zu übernehmen, ohne die spezifischen Bedürfnisse und Werte der Schweiz ausreichend zu berücksichtigen. Diese Technologie ermöglicht eine umfassendere Identifikation als eigentlich notwendig wäre. Statt nur das Alter bei bestimmten Online-Transaktionen zu verifizieren, werden nun vollständige Identitätsdaten übermittelt. Ender sieht darin einen klaren Verstoß gegen Datenschutzprinzipien und das Prinzip der Datensparsamkeit, was die Privatsphäre der Bürger gefährdet.
Sicher? (12:13)
Ender analysiert die Sicherheitsaspekte der E‑ID kritisch und erläutert das Grundprinzip der IT-Sicherheit: Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Er führt Beispiele an, wie selbst vermeintlich sichere Systeme durch gezielte Angriffe auf Schwachstellen kompromittiert werden können. Besonders problematisch ist für ihn die zentrale Speicherung sensibler Identitätsdaten, die ein attraktives Ziel für Hacker darstellt. Ender verweist auf Erfahrungen mit der deutschen elektronischen Patientenakte, bei der trotz hoher Sicherheitsstandards erhebliche Schwachstellen durch White-Hat-Hacker aufgedeckt wurden. Diese Beispiele verdeutlichen die inhärenten Risiken digitaler Identitätssysteme und die Schwierigkeit, absolute Sicherheit zu gewährleisten.
EPD & E‑ID: Fakten zur angeblichen Frewilligkeit (16:00)
Josef Ender entlarvt die behauptete Freiwilligkeit der E‑ID und des elektronischen Patientendossiers als Illusion. Er erklärt, dass beim elektronischen Patientendossier nur ein begrenztes Zeitfenster für den Widerspruch existiert, danach wird es automatisch angelegt. Dies widerspricht dem Prinzip echter Freiwilligkeit. Ender zieht eine Parallele zu Cookie-Bannern im Internet, die zwar theoretisch Wahlfreiheit bieten, praktisch aber durch ihre Gestaltung die Nutzer zur Zustimmung drängen. Er kritisiert, dass in der Schweiz kein Gesetz existiert, das eine aktive Bestätigung von Datenschutzrichtlinien vorschreibt, was die Position der Nutzer schwächt. Die tatsächliche Freiwilligkeit wird seiner Meinung nach durch sozialen und wirtschaftlichen Druck zunehmend ausgehöhlt.
Digitales Leben, Datenschutz, Kosten & Kriminalität (19:56)
Ender diskutiert die breiteren gesellschaftlichen Implikationen der Digitalisierung und der E‑ID. Er vergleicht die Situation in verschiedenen europäischen Ländern und warnt vor dem Verlust analoger Alternativen. Die zunehmende Abhängigkeit von digitalen Systemen schafft neue Vulnerabilitäten und Ausschlussrisiken für bestimmte Bevölkerungsgruppen. Ender betont die Wichtigkeit, den tatsächlichen Nutzen digitaler Lösungen kritisch zu hinterfragen und nicht jedem technologischen Trend blindlings zu folgen. Er warnt vor den Gefahren der Überwachung und der Schaffung digitaler Abhängigkeiten. Besonders problematisch ist für ihn, dass die digitale Identität nicht die gleichen Standards und Schutzmaßnahmen bietet wie das analoge Leben, was zu neuen Formen der Kriminalität führen kann.
Gefahren der Bequemlichkeit (27:23)
Josef Ender warnt vor den Risiken, die entstehen, wenn Bequemlichkeit über Sicherheit gestellt wird. Die zentrale Speicherung aller Identitätsdaten an einem Ort mag komfortabel sein, schafft aber ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Wenn diese zentrale digitale Identität kompromittiert wird, sind alle damit verknüpften Dienste und Daten gefährdet. Ender plädiert für diversifizierte Authentifizierungsverfahren, die das Risiko streuen und die Sicherheit erhöhen. Er kritisiert die aktuelle Entwicklung, bei der Nutzerfreundlichkeit oft auf Kosten der Sicherheit geht. Die Gefahren dieser Bequemlichkeit werden seiner Meinung nach in der öffentlichen Debatte nicht ausreichend thematisiert, was zu einer unterschätzung der Risiken führt.
Informationsveranstaltung zur E‑ID (29:23)
Zum Abschluss des Interviews kündigt Josef Ender eine Informationsveranstaltung zum Thema E‑ID an. Diese soll interessierten Bürgern die Möglichkeit geben, sich umfassend über die Chancen und Risiken der elektronischen Identität zu informieren. Der Informationsbeauftragte des Bundes für die E‑ID wird anwesend sein, um die offizielle Position darzulegen. Ender betont die Wichtigkeit eines offenen Dialogs und einer fundierten Diskussion über die Zukunft digitaler Identitäten. Er lädt explizit dazu ein, kritische Fragen zu stellen und verschiedene Perspektiven zu beleuchten. Diese Veranstaltung soll dazu beitragen, eine informierte öffentliche Debatte über die E‑ID zu fördern.
🔵 Start (00:00)
🔴 Begrüßung & thematische Hintergründe (00:12)
🔵 Fehlender Nutzen der E‑ID (03:00)
🔴 Einheitskonto & Co.: E‑ID als Steigbügelhalter (06:09)
🔵 Wahre Gründe für E‑ID: Überwachung, EU usw. (08:11)
🔴 Sicher? (12:13)
🔵 EPD & E‑ID: Fakten zur angeblichen Frewilligkeit (16:00)
🔴 Digitales Leben, Datenschutz, Kosten & Kriminalität (19:56)
🔵 Gefahren der Bequemlichkeit (27:23)
🔴 Informationsveranstaltung zur E‑ID (29:23)
Info zur Veranstaltung:
https://www.eid-ch.ch
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Top 25 Kommentare
Oder diese „Vision“: man könnte alle Menschen täglich um 18h durch eine Art Flughafenschleuse gehen lassen. Dadurch könnte man 90% der Kriminellen direkt in die U‑haft rausfiltern. Wir hätten die Kriminalität um 90% reduziert aber für 8 Milliarden Menschen wäre es ein ganz schlimmer Eingriff in die freie Lebensgestaltung.