Will Bill Gates tatsächlich die gesamte Welt zwangsimpfen?
Einleitung
Es ist unglaublich, wie viele Beiträge im Web kursieren, die sich mit Hypothesen zur Entstehung des Covid-19-Virus befassen. Obwohl nach wie vor unklar ist, wie das Virus ursprünglich entstanden ist, werden mögliche «Hintermänner» und Profiteure der Corona-Pandemie genannt. Einer davon ist Bill Gates. Dem ehemaligen Chef von Microsoft wird unter anderem unterstellt, dass er das Corona-Virus in einem Labor in Wuhan entwickeln liess, damit er die gesamte Menschheit einer Zwangsimpfung unterziehen kann.
Woher kommen diese Vermutungen?
Bill Gates und die Stiftung «Bill & Melinda Gates Foundation»
Bill Gates ist hinter dem Amazon-Gründer Jeff Bezos mit einem Vermögen von über 100 Milliarden US-Dollar (das sind 100’000 Millionen!) der zweitreichste Mensch auf diesem Globus. Wer so viel Geld sein eigen nennt, ist auch bestrebt, das Geld gut und sinnvoll zu investieren. Aus diesem Grund hat Bill Gates vor bereits über 20 Jahren gemeinsam mit seiner Frau die Stiftung «Bill & Melinda Gates Foundation» gegründet. Der Hauptfokus der Stiftung liegt auf den Bereichen Entwicklungshilfe, Impfstoffe & Immunisierung sowie im Bereich der Bildung.
Die Stiftung wird ab Mitte 2021 zum grössten Geldgeber der WHO
Die Weltgesundheitsorganisation WHO mit Sitz in Genf finanziert sich zu rund 80% aus freiwilligen Zuwendungen. So betrugen die Gesamteinnahmen im Jahr 2018 etwa 2,9 Milliarden US-Dollar, von denen fast 2,3 Milliarden freiwillige Zuwendungen waren. Diese finanziert sich zu etwa 80 Prozent aus freiwilligen Beiträgen. Für die Periode 2018 und 2019 war die Bill & Melinda Gates Foundation nach den USA der zweitgrößte Geldgeber mit einem Anteil von rund 12% (Stand: 30.6.2020). US-Präsident Donald Trump hat inzwischen bekanntgegeben, dass die USA ab Juli 2021 offiziell aus der WHO austreten. Dies deshalb, weil er mit dem Krisenmanagement der WHO im Zusammenhang mit dem Covid-19-Virus nicht einverstanden ist. Sofern sich an dieser Entscheidung nichts mehr ändert, wäre Bill Gates mit seiner Stiftung in einem Jahr also der grösste und somit auch einflussreichste Geldgeber der WHO.
Der Einfluss von Gates’ Stiftung auf die WHO
Tatsächlich kann Gates mit seinen Zahlungen von jährlich über 300 Millionen US-Dollar einen gewissen Einfluss auf die WHO nehmen. Dies deshalb, weil die Mehrheit der freiwilligen Geldmittel zweckgebunden zur Verfügung gestellt werden. So investiert die Gates-Stiftung das Geld vor allem in Maßnahmen zur Eindämmung von Infektionskrankheiten, darunter in Impfkampagnen und die Verteilung von Medikamenten.
Will Gates mit einer Zwangsimpfung der Bevölkerung schaden?
Über seine Stiftung finanziert Bill Gates die Forschung an einem Corona-Impfstoff mit. In diesem Zusammenhang liest man an einigen Stellen im Netz, Bill Gates wolle die Menschheit zwangsimpfen. Dies wird durch ein Zitat von ihm begründet, dass so übersetzt wurde: «Die Welt werde erst zur Normalität zurückkehren, sobald man der gesamten Menschheit einen Impfstoff verabreicht habe.» Durch diese Aussage vermuten einige, dass Gates der Menscheit bewusst mit einem schädlichen Impfstoff schaden will, da die längerfristigen Nebenwirkungen des von Gates mitfinanzierten Corona-Impfstoffes schlimmer seien als die eigentliche Pandemie. Es entsteht dabei gar der Eindruck, Bill Gates wolle allen Menschen einen schädlichen Impfstoff verabreichen, um die Menschheit zu reduzieren.
Was hat Bill Gates denn nun wirklich gesagt?
Tatsächlich hat Gates obenstehendes Zitat so nie gesagt. So lautet die falsch zitierte Aussage nämlich im Original: «It is fair to say things won’t go back to truly normal until we have a vaccine that we’ve gotten out to basically the entire world.» Die Aussage stammt aus dem falsch zitierten Interview vom April 2020. Korrekt übersetzt heisst das: «Man kann durchaus sagen, dass die Dinge erst dann wieder wirklich normal werden, wenn wir einen Impfstoff haben, den wir nahezu der ganzen Welt zur Verfügung gestellt haben.» Von “verabreichen” oder “Zwangsimpfen” hat Bill Gates also nichts gesagt.
Können durch eine Impfung unerwartete Nebenwirkungen auftauchen?
Die erwünschten Wirkungen von Arzneimitteln und Impfungen («Wirksamkeit») werden oft von unerwünschten Nebenwirkungen begleitet. Bisher war genau festgelegt, welche Phasen eine klinische Studie erfolgreich durchlaufen muss, damit ein Arzneimittel eingesetzt werden darf. Dabei mussten bisher folgende Phasen durchlaufen werden:
- Phase I: Überprüfung der Aufnahme des Arzneistoffs und erste qualitative Überprüfungen der (Neben-)Wirkungen an einem kleinen Kreis i. d. R. gesunder Probanden (ca. 10 – 50 Probanden).
- Phase II: Qualitative und quantitative Überprüfungen der Wirkungen und Nebenwirkungen eines Arzneistoffs und Dosisfindung für Phase III der klinischen Prüfung (ca. 100 – 500 Patienten).
- Phase III: Quantitativer Nachweis der Wirksamkeit eines Arzneimittels gegenüber einem Placebo oder einer anderen Kontrolle unter definierten Bedingungen (meist über 1’000 Patienten).
- Phase IV: Nach erteilter Zulassung werden Arzneimittel weiter in Langzeitstudien untersucht.
Aufgrund der pandemischen Verbreitung des Covid-19-Virus drängen nun verschiedene Regierungen darauf, bei der Suche nach dem Impfstoff auf die Langzeitstudien (Phase IV) zu verzichten.
Will Bill Gates allen Menschen Mikrochips implantieren, um sie zu kontrollieren?
Im Web findet man unendlich viele Verschwörungstheorien. Die meisten davon — jedoch nicht alle — gehören in das Genre des Science-Fiction und haben mit der Realität nicht viel gemeinsam. Auch die «Akte Bill Gates» gibt in dieser Hinsicht tatsächlich einiges her. So wird Gates verdächtigt, selbst hinter der Pandemie zu stecken, um Impfstoffe zu verkaufen. Noch fantastischer tönt die Theorie, dass er mit der Impfung den Menschen Mikrochips einsetzen wolle und mit Hilfe dieser Chips und 5G die gesamte Menschheit kontrollieren wolle.
Angst und Panik grassieren im World Wide Web
Das Schwerpunktsetzung von Bill Gates und der «Bill & Melinda Gates Foundation» im Bereich Impfungen für die WHO kritisierten bereits Fachleute. Aufbauend auf dieser grundsätzlich berechtigten Kritik werden Gerüchte und Verschwörungstheorien zu Bill Gates aufgebaut und mit nicht belegbaren Absichten verknüpft. Vielfach sind die Behauptungen und Vermutungen aus der Luft gegriffen lediglich dazu geeignet, Menschen Angst und Panik einzujagen oder ein Feindbild zu schaffen. Die Themen «Impfen» und «Kontrolle der Menschheit» bilden deshalb seit langem komplexe Verschwörungsmythen.
Risiko von irreversiblen Langzeitschädigungen durch das abgekürzte Testverfahren
Mit den ganzen Verschwörungstheorien rund um die Person von Bill Gates wird jedoch leider ein sehr wichtiger Fakt der Corona-Impfung in den Hintergrund gedrängt: Durch das abgekürzte Testverfahren soll ein Impfstoff rascher zur Verfügung stehen. Das Risiko von mittel- bis langfristigen Nebenwirkungen oder gar einer irreversiblen Langzeitschädigung von geimpften Menschen wird durch dieses abgekürzte Verfahren erstmals bewusst in Kauf genommen.
Bester Schutz vor Corona-Virus durch ein funktionierendes Immunsystem
Schwere Komplikationen betreffen zu 97% ältere Menschen ab 80 Jahren oder Personen mit Vorerkrankungen. Für einen gesunden Menschen mit funktionierendem Immunsystem stellt das Corona-Virus also im Normalfall — trotz anhaltender Panikmache durch die Leitmedien — absolut keine Gefahr dar. Vielfach werden nicht einmal Grippesymptome entwickelt. Aus diesem Grund sollten es sich gesunde Menschen gut überlegen, ob sie tatsächlich das Risiko einer Impfung auf sich nehmen wollen, deren Langzeitwirkungen nie getestet wurden.