Ärzte sehen für Paris «Katastrophen-Medizin» voraus
Pariser Intensivmediziner sagen, dass das Ansteigen von Coronavirus-Infektionen bald ihre Möglichkeiten überfordern könnte, die Kranken in den Spitälern der französischen Hauptstadt zu versorgen – und sie möglicherweise dazu zwingt, Patienten auszuwählen, die sie noch behandeln können.
Der Hilferuf der Intensivmediziner kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Präsident Emmanuel Macron seine Entscheidung, Frankreich nicht wieder wie im Vorjahr komplett abzuriegeln, energisch verteidigt. Seit Januar hat Macrons Regierung stattdessen eine landesweite nächtliche Ausgangssperre verhängt und diese mit einem ganzen Bündel anderer Einschränkungen ergänzt.
Den Pariser Ärzten gehen die Massnahmen nicht weit genug. Da die Zahl der Infektionen in die Höhe schiesst und in den Spitälern die Betten auf der Intensivstation immer knapper werden, erhöhen sie den Druck für einen kompletten Lockdown im Land. Kommt der nicht, rechnen sie demnächst damit, «Katastrophen-Medizin» betreiben zu müssen.