Soziale Medien sind schuld an Leseschwäche

Soziale Medien haben einen negati­ven Einfluss auf die Lesege­wohn­hei­ten von Kindern. Dies ist das Ergeb­nis einer Befra­gung von 350 Lehrern in Austra­li­en, dem Nahen Osten, Europa und Afrika.

Lesezu­rück­hal­tung durch Ablenkung

89 Prozent der befrag­ten Lehrer machen Social Media für Leseschwä­chen verant­wort­lich. Die Befra­gung hat das Unter­neh­men GL Educa­ti­on durch­füh­ren lassen, das über 31 Mio. Online-Tests an Schulen in mehr als 100 Ländern liefert. Laut den Lehrern, die an der Studie teilge­nom­men haben, ist der Haupt­grund für die Lesezu­rück­hal­tung die zuneh­men­de Ablen­kung durch soziale Medien. 84 Prozent sagen, dass sie sich zudem negativ auf die Bereit­schaft der Schüler auswir­ken, zum Vergnü­gen zu lesen.

Drei von fünf Lehrern (59 Prozent) wünschen sich mehr Training für die Entwick­lung der Lesefä­hig­keit und den Ausbau des Wortschat­zes ihrer Schüler, und 80 Prozent glauben, dass Lehrer mehr Schulun­gen benöti­gen, um die Leseschwä­che der Schüler zu beseitigen.

Schulen bieten weite­ren Leseunterricht

Viele Schulen haben mittler­wei­le erkannt, dass es Handlungs­be­darf gibt. 93 Prozent der befrag­ten Schulen geben an, in diesem Schul­jahr zusätz­li­che Lesezeit einge­führt zu haben, und mehr als die Hälfte (57 Prozent) haben Vorle­se­sit­zun­gen etabliert. Die überwie­gen­de Mehrheit (77 Prozent) erklärt zudem, dass ihre Schule Lesebe­wer­tungs­da­ten verwen­det, um Lernbar­rie­ren besser zu verste­hen und zu beseitigen.

Doch trotz dieser Bemühun­gen empfin­den viele Schüler das Lesen immer noch als lästige Pflicht und in einigen Fällen als Bestra­fung. Fast jeder fünfte Lehrer (19 Prozent) nimmt wahr, dass männli­che Schüler die Auffor­de­rung zum Lesen als Strafe empfin­den. Das Gleiche gilt, wenn auch in viel gerin­ge­rem Maße, für Schüle­rin­nen. Hier sind es nur acht Prozent. Nur 32 Prozent der Schüle­rin­nen haben Spaß am Lesen, unter den Schülern sind es nur 19 Prozent.