ADHS als Erwachsener – So erkennst du die Anzeichen!
Video-Statistiken
Kennst du das Gefühl, dass dein Leben manchmal aus den Fugen gerät? ADHS bei Erwachsenen ist häufiger als du denkst — fast 5% der deutschen Bevölkerung sind betroffen. Wie erkennst du die Anzeichen? Welche verschiedenen ADHS-Typen gibt es? Und warum ist eine professionelle Diagnose so wichtig für deine Lebensqualität?
Kerninhalte
- Fast 5% der Erwachsenen in Deutschland haben ADHS
- Es existieren drei verschiedene ADHS-Typen
- Diagnose erfordert umfangreiche ärztliche Untersuchungen
- Frühere Symptome aus der Kindheit sind wichtig für die Diagnose
- Begleiterkrankungen wie Depressionen sind häufig
Analyse und Gedanken
- ADHS-Symptome können sich im Erwachsenenalter anders zeigen
- Fehlende Strukturen können Symptome verstärken
- Familiäre Vorbelastung spielt eine wichtige Rolle
- Symptome können mit anderen Erkrankungen verwechselt werden
- Unbehandelte ADHS kann zu erheblichem Leidensdruck führen
Fazit
ADHS im Erwachsenenalter ist eine ernst zu nehmende Erkrankung, die professionelle Diagnose und Behandlung erfordert. Die Symptome können das Leben stark beeinträchtigen, aber mit der richtigen Unterstützung lässt sich die Lebensqualität deutlich verbessern.
ADHS bei Erwachsenen (0:40)
ADHS betrifft eine beachtliche Anzahl von Erwachsenen in Deutschland. Die Zahlen zeigen, dass etwa 5% der erwachsenen Bevölkerung von dieser Erkrankung betroffen sind. Dies entspricht mehr als zwei Millionen Menschen bundesweit. Viele Betroffene kämpfen täglich mit Symptomen wie Prokrastination und innerer Unruhe. Die zunehmende Präsenz des Themas in sozialen Medien hat zu einer größeren Awareness geführt. Immer mehr Menschen teilen ihre Erfahrungen mit der Diagnose öffentlich.
Warum die Diagnose so wichtig ist (1:05)
Eine korrekte Diagnose ist der Schlüssel zur Verbesserung der Lebensqualität. Unbehandelte ADHS kann zu erheblichen Beeinträchtigungen im Alltag führen. Viele Betroffene entwickeln zusätzliche psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen. Die professionelle Diagnose ermöglicht gezielte Behandlungsansätze. Eine frühe Erkennung kann Folgeprobleme verhindern und neue Perspektiven eröffnen.
Was sagt der WHO-Selbsttest aus? (2:02)
Der WHO-Selbsttest bietet eine erste Orientierung bei der Einschätzung von ADHS-Symptomen. Der Test untersucht verschiedene Bereiche wie Konzentrationsfähigkeit und Impulsivität. Die Ergebnisse können als Grundlage für ein Gespräch mit Fachärzten dienen. Der Test berücksichtigt typische Alltagssituationen und deren Bewältigung. Die Auswertung gibt Hinweise auf mögliche ADHS-Symptome, ersetzt aber keine ärztliche Diagnose.
Die verschiedenen ADHS-Typen (5:37)
ADHS manifestiert sich in verschiedenen Erscheinungsformen. Der unaufmerksame Typ zeigt hauptsächlich Konzentrationsschwierigkeiten. Beim hyperaktiv-impulsiven Typ stehen körperliche Unruhe und Impulsivität im Vordergrund. Der Mischtyp vereint Symptome beider Ausprägungen. Die Symptome können sich im Erwachsenenalter anders zeigen als in der Kindheit. Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Symptomatik erschweren oft die Diagnose.
Welche Kriterien prüfen Ärzt:innen? (6:36)
Ärzte verwenden standardisierte Diagnoseverfahren zur ADHS-Feststellung. Die Untersuchung umfasst ausführliche Gespräche und spezielle Fragebögen. Alte Schulzeugnisse und Familienberichte spielen eine wichtige Rolle. Neurologische Tests können zusätzliche Erkenntnisse liefern. Die Diagnose berücksichtigt auch den Verlauf der Symptome seit der Kindheit.
Der entscheidende Faktor (11:22)
Der Leidensdruck ist oft der ausschlaggebende Faktor für eine Diagnose. Fehlende Strukturen im Alltag können ADHS-Symptome verstärken. Betroffene erleben häufig Schwierigkeiten bei der Selbstorganisation. Die Auswirkungen auf Beruf und Privatleben können erheblich sein. Eine professionelle Behandlung kann die Lebensqualität deutlich verbessern.
Ist ADHS wirklich nur eine Modeerscheinung oder steckt mehr dahinter? Fast 5% aller Erwachsenen in Deutschland sind von ADHS betroffen — über 2 Millionen Menschen kämpfen mit ADHS bei Erwachsenen. Doch viele wissen gar nicht, dass sie betroffen sind.
Woran erkennst du, ob du ADHS haben könntest? In diesem Video zeigen wir dir die wichtigsten Symptome von ADHS und was eine echte Diagnose ausmacht. Denn Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität können viele Ursachen haben. Wir erklären, warum ein Online-Test allein nicht ausreicht und welche Schritte für eine professionelle ADHS-Diagnose nötig sind.
Was viele nicht wissen: ADHS bei Erwachsenen zeigt sich oft anders als bei Kindern. Die innere Unruhe, Konzentrationsprobleme und Stimmungsschwankungen können den Alltag stark beeinträchtigen. Besonders gefährlich: Ohne Behandlung drohen oft schwere Begleiterkrankungen wie Depressionen oder Suchtprobleme.
Du fragst dich, ob du betroffen sein könntest? Wir zeigen dir, welche Anlaufstellen es gibt und worauf es bei der ADHS-Diagnostik wirklich ankommt. Denn nur Fachärzte und psychologische Psychotherapeuten können eine sichere Diagnose von ADHS bei Erwachsenen stellen.
// Kapitel
0:40 ADHS bei Erwachsenen
1:05 Warum die Diagnose so wichtig ist
2:02 Was sagt der WHO-Selbsttest aus?
5:37 Die verschiedenen ADHS-Typen
6:36 Welche Kriterien prüfen Ärzt:innen?
11:22 Der entscheidende Faktor
// Unser Team
Autor:innen: Katrin Ewert, Chantal Beil
Realisation: Vanessa Reske
Kamera und Schnitt: Lukas Anhalt
Grafik: Luisa Zanzani
Redaktion: Lara Schwenner
// Hier geht’s zum Quellendokument
https://docs.google.com/document/d/1PuU6LqhLy42naL3oIWUfTJUsT1rW9CUASQ8OemGwYZM/edit?tab=t.0
Unser Artikel auf quarks.de: Das solltest du über ADHS wissen: https://1.ard.de/das-solltest-du-ueber-adhs-wissen_yt
Unser Quarks-Podcast: ADHS bei Erwachsenen – Nachteil oder Superkraft? https://1.ard.de/adhs-bei-erwachsenen-nachteil-oder-superkraft_yt
Unsere Doku: ADHS und immer unter Strom: Phillip kämpft für seinen Traum https://1.ard.de/ADHS-quarks-doku_yt
WDR-Doku: Hirschhausen und ADHS: So kann die Diagnose Leben verändern: https://1.ard.de/Doku_Hirschhausen-und-ADHS_yt
Anlaufstellen:
ADHS Deutschland e.V. – Selbsthilfe für Menschen mit ADHS:
https://www.adhs-deutschland.de/
Uniklinik Köln – Regionale ADHS-Netze:
https://www.zentrales-adhs-netz.de/regionale-netze/
ADHS Infoportal der Uniklinik Köln – Hilfen für Erwachsene:
https://www.adhs.info/fuer-erwachsene/therapie-und-andere-hilfen/
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Danke fürs Zuschauen!
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Top 25 Kommentare
Hätte ich mich mehr in der Schule geprügelt oder mal Probleme mit der Polizei gehabt, hätte ich da auch genug Punkte zusammen bekommen.
So Fragen wie “haben Sie regelmäßig Ihre Hausaufgaben vergessen”, “waren Sie regelmäßig unpünktlich”, … waren gar nicht dabei.
Tipp vom Doc: psychologische Ambulanz, Wartezeit 2–6 Jahre, müsste ich halt dran bleiben.
Lustig. Man möge raten, was ich nicht kann. ‑_-
Hatte es erst gar nicht versucht, in den letzten Wochen dann immer wieder einen Termin eingestellt, um da während der Öffnungszeiten anzurufen.
Man merkt’s schon an “immer wieder”: vergessen. Läuft.
PS: ist mir auch egal, ob das ADHS, was anderes oder nur generelle Verpeiltheit ist. Hätte halt nur gerne Hilfe; Job läuft nicht, privat läuft nicht, super frustrierend.
Eines fehlt mir in diesem Beitrag. ADHSler können sich sehr wohl konzentrieren, manchmal so sehr, dass man essen, trinken und Zeit vergisst. Dann sind wir im Hyerfokus.
Mir hilft die Selbsthilfegruppe und in der ich mich mit anderen austausche. So bekomme ich die Gewissheit, ich bin nicht alleine. Heute stehe ich offen dazu. Ich hin wie ich bin. Versuche aber immer, dass andere nicht durch mein ADH leiden oder Nachteile haben.
Den Rückzug bzw. Angepasstheit in den folgenden Jahrzehnten kann sich wohl jeder vorstellen
Ich habe zum Beispiel keine Probleme mich an Termine zu erinnern, weil ich für jeden im Kalender 2 Erinnerungen eingestellt habe und mich mein Telefon entsprechend anschreit.
Die letzten zwei Fragen sind dann auch zu Symptomen die Erwachsene meist soweit unterdrückt haben, dass sie sie gar nicht mehr wahrnehmen.
Am meisten macht mich aber die verlorene Zeit traurig. Mit einer zeitigeren Diagnose hätte ich schon viel früher behandelt werden können. Das Gefühl, dass ich besser sein könnte als ich bin, ist nicht schön.
Ich bekam die Diagnose mit 15 — damals hiess es noch POS (PsychoOrganische Syndrom). Gemacht im Sinne von Medikamente etc. wurde aber nichts, ausser dass ich während der Ausbildung im mittleren der 3 Jahren abgeschoben wurde und nichts gelehrt bekam; man wollte mich “schonen”
Wäre es komplizierter gewesen, dann wäre ich evtl. wegen meines ADHS an dem Prozess der Diagnose gescheitert.
Bei mir hat sich viel um Impulskontrolle gedreht, denn ich war immer sehr schnell wütend, weil ich mich missverstanden gefühlt habe. Was immens geholfen hat ist, dass ich jetzt immer erst mal einen gedanklichen Schritt zurück mache und überlege, ob die Person es denn wirklich angreifend oder verletzend gemeint haben könnte, oder ob ihre Worte lediglich von mir anders aufgefasst wurden. Geschieht übrigens sehr häufig in unserer Gesellschaft, die viel auf ” das ist doch völlig klar”, “das macht doch jeder so”, “war nicht so gemeint” fußt. Deshalb ist es wichtig, für sich so klar und direkt wie möglich zu sagen, WAS man will und vor allem die Botschaft hinter einer Nachricht zu entschlüsseln.
Bestes Beispiel: Freundin fragt, ob sie in dem neuen Kleid toll aussieht. Typische Aussage eines Menschen mit AD(H)S: In dem anderen Kleid hast du besser ausgesehen.
–> Die Aussage an sich sagt nur, dass das andere Kleid ihr BESSER steht, nicht aber, dass dieses Kleid ihr NICHT steht. Es ist eine typisch impulsive, direkte Antwort, bei der die Person mit AD(H)S einfach nur auspricht, was ihr als erstes in den Kopf kommt.
Warum ist die Freundin vermutlich trotzdem verärgert? Weil sie denkt, dass sie darin NICHT gut aussieht. Vielleicht denkt sie sogar: WÜRDE ich darin gut aussehen, HÄTTE er das auch so gesagt!
Was lernen wir daraus? Wir sollten aufhören in Selbstverständlichkeiten zu denken, als wüssten andere, was in unserem Kopf vorgeht. Seid ehrlich zu EUCH und zu ANDEREN und fragt offen nach, wenn euch was komisch vorkommt. Rücksicht und Nachsicht führen in 90% der Fälle dazu, dass gar nicht erst ein Streit entsteht 🙂
Andere Symptome wie z.B. Vergesslichkeit habe ich gut unter Kontrolle bekommen, indem ich mir ALLES direkt aufschreibe, was mir in den Sinn kommt (Bei Gesprächen oder Termine), es in MINDESTENS 2 verschiedene Planer eintrage, um es nicht zu vergessen UND mir unzählige Wecker / Alarme stelle, die mich auch noch einmal daran erinnern. Ist erst mal viel, aber es hilft wirklich 🙂
Die erhöhte Emotionalität von Menschen mit AD(H)S ist ürbigens nicht zwangsweise nur negativ (wenn man die eigenen Gefühlsausbrüche nicht unter Kontrolle hat), sondern auch sehr wertvoll, weil, meiner Erfahrung nach, Menschen mit AD(H)S sehr einfühlsam sind und sich sehr gut in andere hineinversetzen können.
TLDR: Aus einigen Dispositionen, die AD(H)S mit sich bringt, kann man durchaus eine Stärke machen, mit den anderen muss man lernen so zu leben, dass sie nicht zu sehr einschränken. Wichtig ist aber auch: Es ist völlig ok, auch mal an einem Tag NICHTS zu schaffen. Es sollte nur nicht zu oft passieren ^^’
Grundsätzlich wurden viel Abschnitte meines Lebens beleuchtet. Grundschulzeugnisse gewichten natürlich sehr stark und/oder ein Interview mit einer engen Vertrauten (In den meisten Fällen die Mutter) Grundschulzeugnis hat in meinem Fall gereicht.
Nach meinem Suchtverhalten wurde gefragt, Sport, mein kompletter Lebenslauf (Viel Arbeitslosenzeiten, Schulleistungen, Sehr viel wechselnde Jobs, unterschiedlichster Art etc.)
Es waren auch viele verschiedene Fragebögen dabei zur Selbsteinschätzung. Mein Schwierigkeiten im Job und im Privatleben.
Es ist noch ganz frisch aber man sagt ja es ist wie ein zweiter Lebensabschnitt. Ich stehe am Anfang.
Die medizinische Versorgung in meiner Gegend ist zum Glück zu meinem Vorteil.
Wenn man das ganze Leben damit versucht umzugehen und sich maskiert, dann ist das ganz schön anstrengend und man fühlt sich wie ein verdammter Außenseiter. Das sitzt leider alles so tief. Erfolgserlebnisse hatte ich kaum. Und dann hat man ja immer das Gefühl unter seinen Möglichkeiten zu liegen und man ist erneut von sich selbst enttäuscht.
Die Diagnose und die Aufklärung gibt Betroffenen die Möglichkeiten netter und besser mit sich umzugehen. Also nur Mut!
ADHS ist wie ein Eisberg auf dem eben ganz viele andere Krankheiten schwimmen. Depression und Angst sind klassische Beispiele. Behandelt man die ADHS nicht sondern nur die Depression dann entsteht eine fehlerhafter Therapieansatz, der möglicherweise die Situation verschlimmert.
Bei meiner Arbeit höre ich “mit der einen Gehirnhälfte” häufig Predigten, Vorträge, Potcasts, während ich mit der anderen Gehirnhälfte die Arbeit erledige. Die aktiven Inputs helfen mir konzentriert zu bleiben und nicht (wenn ich geschäftsbedingt etwas suchen muss) beim Surfen nach spannendem “verloren zu gehen”.
Reines Musikhören hilft im übrigen nicht, da es zum Hintergrundrauschen mutiert.
Die Selbständigkeit zum Berater habe ich bislang nie geschafft, da ich die Termine (in der Teilselbständigkeit) zwar nicht vergesse, aber doch häufig ignoriere und mich nicht zum handeln aufraffe (Thema ich sollte noch, aber …)