Brauchen wir Waffen für den Frieden? | 42 — Die Antwort auf fast alles

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Kurze Zusam­men­fas­sung 🚀

Tauche ein in die komple­xe Welt der Rüstungs­po­li­tik und ihrer Parado­xien. Können Waffen tatsäch­lich Frieden sichern? Wie lässt sich das Wettrüs­ten durch­bre­chen? Entde­cke die faszi­nie­ren­den Zusam­men­hän­ge zwischen Abschre­ckung, Vertrau­en und globa­ler Sicher­heit in einer Welt voller Spannungen.

Die wichtigs­ten Punkte 📌

Kernin­hal­te

  • Globale Militär­aus­ga­ben errei­chen Rekord­hoch von 2,4 Billio­nen USD
  • Gefan­ge­nen­di­lem­ma als Metapher für inter­na­tio­na­le Abrüstung
  • Steigen­de Militär­aus­ga­ben seit Krim-Annexi­on 2014
  • Dominanz inner­staat­li­cher Konflik­te im inter­na­tio­na­len System
  • Balance zwischen militä­ri­scher Sicher­heit und gesell­schaft­li­chen Bedürfnissen

Analyse und Gedanken

  • Parado­xon der Abschre­ckung durch Aufrüstung
  • Vertrau­ens­de­fi­zit als Haupt­hin­der­nis für Abrüstung
  • Ressour­cen­kon­flikt zwischen Militär und zivilen Aufgaben
  • Morali­sche Dimen­si­on humani­tä­rer Interventionen

Fazit

Die Frage nach der Notwen­dig­keit von Waffen für den Frieden zeigt sich als komple­xes Dilemma zwischen Sicher­heits­be­dürf­nis und Abrüs­tungs­be­stre­bun­gen. Während militä­ri­sche Abschre­ckung kurzfris­tig Stabi­li­tät schaf­fen kann, erfor­dert nachhal­ti­ger Frieden Vertrau­ens­bil­dung und inter­na­tio­na­le Zusam­men­ar­beit. Die Heraus­for­de­rung liegt in der Balance zwischen Vertei­di­gungs­fä­hig­keit und der Bereit­stel­lung von Ressour­cen für gesell­schaft­li­che Entwicklung.

Inhalt mit Sprungmarken ⏩

Mensch­li­che Natur und Gewalt (00:02)

Die mensch­li­che Tendenz zur Gewalt und der Wunsch nach Selbst­ver­tei­di­gung prägen die Debatte um Waffen und Frieden. Die Evolu­ti­on hat uns mit Überle­bens­in­stink­ten ausge­stat­tet, die oft zu Aufrüs­tung führen. Der aufklä­re­ri­sche Traum von Vernunft und Frieden steht im Kontrast zur Reali­tät wieder­keh­ren­der Konflik­te in Europa. Die enormen Kosten von Kriegen verdeut­li­chen die Notwen­dig­keit fried­li­cher Konfliktlösung.

Das Gefan­ge­nen­di­lem­ma der Abrüs­tung (04:14)

Das Gefan­ge­nen­di­lem­ma illus­triert die Heraus­for­de­run­gen inter­na­tio­na­ler Abrüs­tungs­be­mü­hun­gen. Vertrau­en zwischen Staaten erweist sich als Schlüs­sel­fak­tor für erfolg­rei­che Abrüs­tung. Die beste Lösung für die Gemein­schaft wäre kollek­ti­ve Zusam­men­ar­beit bei der Waffen­re­duk­ti­on. Die erfolg­rei­che Entwaff­nung der Zivil­be­völ­ke­rung in vielen Ländern zeigt, dass Abrüs­tung grund­sätz­lich möglich ist.

Globale Militär­aus­ga­ben und Sicher­heit (08:30)

Die weltwei­ten Militär­aus­ga­ben haben mit 2,4 Billio­nen USD einen histo­ri­schen Höchst­stand erreicht. Seit der Krim-Annexi­on 2014 verschlech­tert sich die globale Sicher­heits­la­ge konti­nu­ier­lich. Steigen­de Rüstungs­aus­ga­ben spiegeln wachsen­de inter­na­tio­na­le Spannun­gen wider. Das Sicher­heits­di­lem­ma zeigt sich in der Aufrüs­tungs­spi­ra­le, bei der mehr Waffen parado­xer­wei­se zu weniger Sicher­heit führen.

Abschre­ckung und ihre Grenzen (12:48)

Die Logik der militä­ri­schen Abschre­ckung basiert auf der Demons­tra­ti­on von Stärke. Die Wirksam­keit von Abschre­ckung lässt sich nur schwer nachwei­sen, da Erfolge nicht messbar sind. Die nuklea­re Abschre­ckung birgt beson­de­re Risiken in einer multi­po­la­ren Welt. Histo­ri­sche Krisen zeigen, wie nahe die Welt mehrfach an einer nuklea­ren Katastro­phe war.

Ressour­cen­ver­tei­lung und humani­tä­re Inter­ven­tio­nen (17:06)

Die Vertei­lung von Ressour­cen zwischen militä­ri­schen und zivilen Zwecken stellt Staaten vor schwie­ri­ge Entschei­dun­gen. Nicht­mi­li­tä­ri­sche Heraus­for­de­run­gen wie Klima­wan­del erfor­dern massive Inves­ti­tio­nen. Die NATO-Inter­ven­ti­on im Kosovo demons­triert die morali­sche Dimen­si­on militä­ri­scher Einsät­ze. Humani­tä­re Inter­ven­tio­nen werfen komple­xe ethische Fragen auf.

Waffen in Konflik­ten (21:23)

Inner­staat­li­che Kriege dominie­ren das aktuel­le Konflikt­ge­sche­hen, beson­ders in ärmeren Regio­nen. Klein­waf­fen wie die AK47 spielen eine zentra­le Rolle in moder­nen Konflik­ten. Die Regulie­rung des inter­na­tio­na­len Waffen­han­dels gestal­tet sich schwie­rig. Waffen werden als neutra­le Werkzeu­ge betrach­tet, deren Einsatz kontext­ab­hän­gig bewer­tet werden muss.

Vertrau­en und Rüstungs­kon­trol­le (25:39)

Das grund­le­gen­de Vertrau­ens­de­fi­zit zwischen Staaten erschwert Fortschrit­te in der Rüstungs­kon­trol­le. Der UN-General­se­kre­tär betont die Notwen­dig­keit vertrau­ens­bil­den­der Maßnah­men. Aktuel­le geopo­li­ti­sche Spannun­gen gefähr­den bestehen­de Rüstungs­kon­troll­ver­trä­ge. Regie­run­gen müssen eine Balance zwischen Sicher­heit und gesell­schaft­li­chen Bedürf­nis­sen finden.

Top 25 Kommentare 💬

Top 25 Kommentare

@darkcroos9536 24.01.2025, 17:29:03
1+ für das Titelbild 😂
@CoachMischa 25.01.2025, 14:06:43
Es kann nicht der Frömms­te im Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt.
@Meister-der-Prokrastination 24.01.2025, 18:06:12
Das Problem ist nicht das Werkzeug, sondern das Herz, dass sie führt.
@Jan-td9yl 24.01.2025, 15:09:16
Ich denke an Ländern wie der Schweiz können wir sehen das Waffen ansich nicht das Haupt­pro­blem sind
@alexanderj.4192 24.01.2025, 20:25:11
Klasse Film, ausge­wo­gen, nachdenk­lich und ganz und gar nicht übergrif­fig mit seinen Argumen­ten.
Aber mir fehlten die Aspekte der Waffen­in­dus­trie als Wirtschafts­zweig gänzlich.
@0berfoerster 24.01.2025, 14:21:46
Brauchen wir Geld für frieden ?
@enricoberg3926 25.01.2025, 8:39:24
Wie schön wäre ein Leben ohne Kriege auf der Welt 🌎
@Hawkeye948 25.01.2025, 11:51:16
Hmm, irgend­wie ist mir hier alles etwas zu schlag­wort­ar­tig und im Grunde genom­men auch zu oberfläch­lich für dieses schwie­ri­ge Thema.Sinnvoller wäre es gewesen sich z.b. erst einmal der Frage einer Ächtung von Massen­ver­nich­tungs­waf­fen anzuneh­men, das ist ja schon schwie­rig genug. Alle Waffen abschaf­fen zu wollen ist eigent­lich nichts anderes als ein alter, aber wenig hilfrei­cher Slogan. Weder innerer noch äußerer Frieden sind auch nur annähernd aufrecht zu erhal­ten ohne Waffen.
Letzt­lich sind nicht die Waffen das Problem, sondern das es immer wieder Menschen gibt , die andere Überfal­len und auch noch Stolz darauf sind.
@arthurmontana2314 24.01.2025, 22:06:00
Si vis pacem para bellum.
@captainamerica6952 27.01.2025, 11:26:00
Ich liebe euch arte ❤, ich bin euch allen die bei arte arbei­ten sehr dankbar, vielen vielen dank für eure Arbeit 😊
@zachi2007 28.01.2025, 10:56:59
29:08: “Damit Menschen das Gefühl haben, erfolg­rei­che Gemein­schaf­ten, Gesell­schaf­ten und Leben aufbau­en zu können, brauchen sie […]
eine Kultur des fried­li­chen Zusam­men­le­bens”.

Für mich die beste Handlungs­emp­feh­lung im Alltag, wenn ich wirklich einen Beitrag zum Frieden leisten will.
@beigottlos 26.01.2025, 14:02:24
Na klar sind wir für Frieden doch erst müssen wir gewinnen.
@kokkuri1475 24.01.2025, 14:38:56
Hitler konnte man nicht mit Diplo­ma­tie aufhal­ten, damit hat es sich die Frage eigent­lich erledigt
@worldofworlds1453 24.01.2025, 14:28:09
@Arte 8:50 ist die Zahl 1,5 Billio­nen Infla­ti­ons­be­rei­nigt? Weil sonst ist sie Nutzlos, weil sie infla­ti­ons­be­rei­nigt auf ungefair dem selben Niveau wäre, wie heute
@adserwo5058 25.01.2025, 11:06:21
Sind die Zahlen bei Minute 9 inflationsbereinigt ?
@whathappenedto9374 25.01.2025, 16:17:51
Das Problem ist: Solange es jemand gibt mit Waffen wird es immer Waffen brauchen
@Harry_Gersack 28.01.2025, 18:59:40
Ich finde der Vergleich mit der Schoko­la­de hinkt ein bisschen.
Der Grund warum jemand den Dino hinle­gen würde, wäre ja nicht Angst sondern Gier.
Bei der Abrüs­tung habt ihr aber Angst genannt.
Natür­lich spielt Gier im Allge­mei­nen eine große Rolle darin wie die Mensch­heit im gesam­ten funktio­niert, vor allem in Wirtschaft und Politik.
Das heißt dann selbst­ver­ständ­lich, dass Gier auch unter den Gründen für Kriege ein wichti­ges Thema ist, aber hier geht es ja gerade mehr um den Zusam­men­hang zwischen Auf- bzw. Abrüs­tung und Frieden
@petramayer1287 24.01.2025, 14:05:07
Vielleicht wenn auch die poten­ti­el­len Opfer sich wehren könnten?
@janhg5844 26.01.2025, 23:07:52
Habe Carlo Masala als Exper­ten erhofft und erwartet
@jtvhq5723 29.01.2025, 9:02:22
Macht doch gleich ein Musical anstatt eine Doku. Wirklich dann könnt ihr die Musik auch noch lauter machen und noch leiser reden.
@friederikee.3624 26.01.2025, 8:21:43
Bitte, wie heißt der Song im Hinter­grund? 14:29
@stephangleiner1333 24.01.2025, 16:33:41
Könnten wir bitte R.D. Precht gegen diese attrak­ti­ve blonde Philo­so­phin umtauschen?
@dersergeant4727 27.01.2025, 13:34:26
Ich liebe ARTE einfach
@yangterbaik89 24.01.2025, 23:56:44
Frieden kostet Mut — Krieg kostet Leben
@Puzzleboy666 27.01.2025, 14:38:36
Die Frage jetzt danach die habe:

Was ist wenn man keine salzige Schoko­la­de mag und dennoch mitspielt?

Und was passiert wenn man den Akteu­ren dann keine Schoki gibt?

Sollten evtl. alle zu einer Runde “Mensch ärger dich nicht” verpflich­tet werden mit gleich­zei­ti­gem Grund­kurs der Lach-Tante Irma (ich weiß ihren Namen nicht), damit sie lernen glück­lich zu sein, auch wenn sie verlo­ren haben?
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Jedes Jahr geben die Länder der Welt Unsum­men für sie aus: Waffen. Es wäre doch eigent­lich für alle das Beste, darauf zu verzich­ten, und das Geld in andere Dinge zu stecken. Etwa in die Bekämp­fung von Hunger, Armut oder Klima­wan­del. Und doch scheint das – gerade heute wieder – dann doch eine sehr naive Idee. Geht es ohne Waffen einfach nicht?

Ein Grund­pro­blem, das Forschen­de dabei identi­fi­ziert haben: Im inter­na­tio­na­len System herrscht im Grunde Anarchie. Jedes Land muss selbst für seine eigene Sicher­heit sorgen. Und am sichers­ten fühlt man sich doch, wenn man am besten gerüs­tet ist. Doch dann fühlen sich wieder­um andere unsiche­rer. Und so entsteht ein Klima, das von mangeln­dem Vertrau­en, Abschre­ckung und Wettrüs­ten geprägt ist. Gibt es einen Ausweg aus diesem Dilemma?
Bei der Beant­wor­tung dieser Frage hat die Forschung mit einigen grund­sätz­li­chen Proble­men zu kämpfen. Nicht nur, dass bis heute disku­tiert wird, ob Abschre­ckung überhaupt funktio­niert; es ist noch nicht einmal abschlie­ßend geklärt, warum Kriege eigent­lich ausbre­chen. Dennoch haben die Wissen­schaft und die inter­na­tio­na­le Gemein­schaft über die vergan­ge­nen Jahrzehn­te und Jahrhun­der­te einige Strate­gien entwi­ckelt, um zumin­dest beson­ders grausa­me Waffen zu verbie­ten, etwa Chemie­waf­fen. Ein sinnvol­ler Weg, um die Welt nach und nach fried­li­cher zu machen?

Wissen­schafts-Dokurei­he, Regie: Niklas Nau (D 2024, 25 Min)

Quellen und weiter­füh­ren­de Links:

Statis­ti­ken zu Konflikt und Kriegsopfern
Es ist gar nicht so einfach, die Entwick­lung von Konflik­ten statis­tisch festzu­hal­ten, angefan­gen bei der Frage, aber wann ein Konflikt eigent­lich ein Konflikt ist (ab 100 Opfern jährlich, oder ab 1.000?). Opfer­zah­len kann man in absolu­ten Zahlen bewer­ten, oder aber in Relati­on zur Weltbe­völ­ke­rung, und so weiter… Einen guten ersten Überblick über diese Themen und verschie­de­ne Statis­ti­ken findet ihr hier: How major sources collect data on conflicts and conflict deaths, and when to use which one — Our World in Data. Und das Uppsala Conflict Data Program bietet auf seiner Seite https://​ucdp​.uu​.se/ verschie­de­ne, teils inter­ak­ti­ve Graphen und Karten.

Carlo Masala
Mehr und Neues zur Forschung von Prof. Carlo Masala gibt es bei der Univer­si­tät der Bundes­wehr München: Prof. Dr. Carlo Masala — Insti­tut für Politikwissenschaft

SIPRI https://​www​.sipri​.org/
Am Stock­holm Inter­na­tio­nal Peace Research Insti­tu­te wird seit 1966 zum Thema Konflikt geforscht, und insbe­son­de­re auch zur Entwick­lung der Rüstung und Rüstungs­aus­ga­ben. Hier findet ihr neben vielen weite­ren Veröf­fent­li­chun­gen auch die Profile und Publi­ka­tio­nen von
Giovan­na Maletta | SIPRI
Dr Vincent Boula­nin | SIPRI
Dr Nan Tian | SIPRI

Helen Frowe
Mehr zu Prof. Helen Frowes Forschung zur Ethik in Konflik­ten findet ihr auf ihrer Seite Home 

Musik in dieser Folge: 

“God Yu Tekem Laef Blong Mi” — aus “The Thin Red Line”
Ennio Morrico­ne: “The Trio” — aus: “The Good, The Bad, and The Ugly”
Kenny Loggins: “Danger Zone” — aus “Top Gun”
Joan Baez: “Here’s to you”

#waffen #frieden #wissen­schaft
Video verfüg­bar bis zum 26/01/2028

Link zur Media­thek: https://www.arte.tv/de/videos/115510–012‑A/brauchen-wir-waffen-fuer-den-frieden/

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