Das Vergewaltiger-Netzwerk auf Telegram
Video-Statistiken
Die Dokumentation deckt ein erschreckendes Netzwerk auf Telegram auf, das sexuelle Übergriffe und Gewalt gegen Frauen fördert. Nutzer tauschen verstörende Inhalte und gefährliche Tipps aus, während die Journalisten die dunklen Seiten dieser Gruppen beleuchten. Das Video fordert stärkere rechtliche Maßnahmen und internationale Zusammenarbeit, um solche Verbrechen zu bekämpfen.
Kerninhalte
- Enthüllung eines internationalen Netzwerks für sexuelle Übergriffe auf Telegram.
- Verbreitung von verstörenden Inhalten und gefährlichen Tipps.
- Rechtliche Herausforderungen und internationale Zusammenarbeit.
- Gefährliche Produkte und Substanzen im Fokus.
- Erziehung und gesellschaftliche Verantwortung zur Prävention.
Analyse und Gedanken
- Die Rolle von sozialen Netzwerken bei der Verbreitung solcher Inhalte.
- Die rechtlichen Lücken im Umgang mit sexualisierter Gewalt.
- Die Bedeutung von Aufklärung und Erziehung zur Prävention.
- Die Notwendigkeit einer internationalen Zusammenarbeit zur Strafverfolgung.
Fazit
Die Dokumentation zeigt, wie wichtig es ist, entschlossen gegen Netzwerke vorzugehen, die Gewalt und Missbrauch fördern. Nur durch rechtliche Maßnahmen, gesellschaftliches Umdenken und internationale Kooperation kann eine Verbesserung erreicht werden.
Enthüllung des Netzwerks (00:08)
Das Video deckt ein internationales Netzwerk auf Telegram auf, in dem Nutzer über sexuelle Übergriffe diskutieren. Es werden verstörende Inhalte geteilt, die Frauen in hilflosen Zuständen zeigen. Die Journalisten infiltrieren die Gruppen undercover, um die Strukturen und Methoden der Täter zu verstehen. Dabei wird klar, dass die Mitglieder stolz auf ihre Taten sind und offen Tipps austauschen. Diese Enthüllungen zeigen die Gefahren solcher Netzwerke und die Notwendigkeit eines entschlossenen Vorgehens.
Betäubung und Missbrauch (05:08)
In den Gruppen wird offen über die Betäubung und Vergewaltigung von Frauen gesprochen. Mitglieder teilen Anleitungen und Videos, die ihre Taten dokumentieren. Die Journalisten stehen vor einem Dilemma, da sie nicht eingreifen dürfen, aber Zeugen schwerer Verbrechen werden. Ein besonders erschreckender Fall zeigt einen Nutzer, der plant, seine Freundin zu betäuben. Diese Recherchen verdeutlichen die Dringlichkeit, solche Netzwerke zu zerschlagen.
Erschreckende Inhalte (10:19)
Die Dokumentation zeigt, wie Nutzer bewusstlose Frauen für sexuelle Handlungen missbrauchen. In Echtzeit geben andere Mitglieder Anweisungen und teilen ihre Erfahrungen. Die einzige Grenze scheint der Austausch von Missbrauchsvideos von Kindern zu sein, was die Schwere der Situation unterstreicht. Ein besonders schockierender Fall ist ein Nutzer, der seine Schwester missbraucht und dies offen dokumentiert. Diese Inhalte zeigen die Abgründe solcher Netzwerke.
Rechtliche Aspekte und Herausforderungen (15:27)
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für sexuelle Handlungen und deren Zustimmung werden beleuchtet. Dr. Anja Schmidt erklärt die Bedeutung der Fähigkeit zur Zustimmung und die rechtlichen Konsequenzen bei eingeschränkter Willensbildung. Es wird diskutiert, dass die bestehenden Regelungen unzureichend sind und dringender Handlungsbedarf besteht. Diese Analyse zeigt die Herausforderungen im Umgang mit sexualisierter Gewalt.
Gefährliche Produkte auf Telegram (20:38)
Ein Produkt, das als Haarserum beworben wird, entpuppt sich als gefährliche Substanz, die Frauen bewusstlos machen kann. Die Journalisten bestellen das Produkt und untersuchen es, wobei sie besorgniserregende Warnhinweise entdecken. Die Kommunikation mit dem Verkäufer zeigt, dass das Produkt als Betäubungsmittel beworben wird. Diese Recherchen verdeutlichen die Gefahren solcher Substanzen und die Notwendigkeit von Regulierungen.
GBL und andere Substanzen (25:46)
Die potenziellen Gefahren von GBL und anderen Substanzen, die als Betäubungsmittel verwendet werden, werden hervorgehoben. Es wird erläutert, dass diese Stoffe trotz Verboten weiterhin verfügbar sind. Laboruntersuchungen zeigen unerwartete Wirkstoffe, die nicht für den menschlichen Gebrauch zugelassen sind. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit, solche Substanzen besser zu regulieren und nachzuweisen.
Gewalt gegen Frauen und gesellschaftliche Verantwortung (36:07)
Das Video schließt mit der Problematik der Gewalt gegen Frauen und der gesellschaftlichen Verantwortung. Es wird betont, dass die Erziehung und der Umgang mit Tätern entscheidend sind, um solche Taten zu verhindern. Frankreich plant Maßnahmen wie kostenlose Tests, um die Unterstützung für Opfer zu verbessern. Diese Schlussfolgerungen zeigen, wie wichtig internationale Zusammenarbeit und gesellschaftliches Umdenken sind.
Was passiert, wenn ein unscheinbarer Einladungslink zu einer Telegram-Gruppe der Schlüssel zu einem erschreckenden Vergewaltiger-Netzwerk ist? STRG_F-Reporterinnen Isabell Beer und Isabel Ströh recherchieren mehr als ein Jahr in diesem Netzwerk und entdecken eine Welt voller sexualisierter Gewalt, K.o.-Mitteln, krimineller Machenschaften. Sie gelangen in Telegram-Gruppen mit hunderten bis zehntausenden Mitgliedern — darunter auch Deutsche. Männer tauschen sich hier darüber aus, wie sie Frauen betäuben und vergewaltigen können, sie stacheln sich gegenseitig an und teilen Aufnahmen der mutmaßlichen Taten. Haben die Behörden diese Gruppen auf dem Schirm? Was passiert, wenn solche kriminellen Netzwerke unbemerkt bleiben? Die STRG_F-Reporterinnen steigen immer tiefer in das Netzwerk ein und kommen dabei Nutzern auf die Spur.
📄 Recherchedokument zum Film: https://docs.google.com/document/d/1GsaeZna-GXeiB7VsvTkMyGnGxFbYlrVE0bphz_-InUI/edit?pli=1&tab=t.0
Ein Film von Isabell Beer und Isabel Ströh
Mitarbeit: Lia Gavi, Mette Marit Olsson, Charlotte Bogo, Armin Ghassim, Marie Blöcher, Antonius Kempmann, Frank Jahn
Kamera: Isabel Ströh, David Diwiak, Henning Wirtz, Sven Wettengel, Isabell Beer
Schnitt: Marc Peschties
Grafik: Benjamin Rosentreter
Mischung: Markus Baier
Endfertigung: Maximilian Klein
Redaktion: Anna Orth, Lutz Ackermann
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Anlaufstellen & Tipps für Betroffene:
Lara e.V. https://ko-tropfen-nein-danke.de/ko-tropfen
Kein Opfer e.V. http://www.ko-ev.de/
Weisser Ring e.V. https://weisser-ring.de/tipps-gegen-k-o-tropfen
Hilfsdatenbank des ”Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe”, Liste von Hilfsorganisationen in Deutschland https://www.frauen-gegen-gewalt.de/de/organisationen.html
Anlaufstellen zur vertraulichen Spurensicherung (Terres des Femmes): https://frauenrechte.de/unsere-arbeit/haeusliche-und-sexualiserte-gewalt/unterstuetzung-fuer-betroffene/vertrauliche-spurensicherung
Tipps des Vereins M’endors pas: http://mendorspas.org/?page_id=1159 (übersetzt aus dem Französischen)
Falls du den Verdacht hast, Opfer eines Übergriffs mit K.o.-Mittel geworden zu sein:
• Bewahre das Getränk, Lebensmittel o.ä. auf, mit dem dir das Mittel verabreicht worden sein könnte
• Wenn möglich, sichere das mögliche K.o.-Mittel, z.B. Medikament, direkt
• Nimm eine Haarprobe: Betäubungsmittel verschwinden schnell aus Blut und Urin (innerhalb von Stunden bis Tagen, je nach den verwendeten Substanzen), können aber oft noch durch eine Haaranalyse nachgewiesen werden. Damit dies möglich ist, solltest du dein Haar nicht schneiden, färben oder bleichen.
#Netzwerk #Telegram
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Top 25 Kommentare
UPDATE IM FALL PELICOT // 19.12.2024
Das Gericht in Avignon (Frankreich) hat den Ex-Mann von Gisèle Pelicot in allen Anklagepunkten der schweren Vergewaltigung schuldig gesprochen. Dominique Pelicot wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt. Auch die 50 Mitangeklagten wurden schuldig gesprochen. Zusammengerechnet sind das mehr als 400 Jahre Haft.
Dominique Pelicot hatte die heute 72-jährige Gisèle Pelicot über fast zehn Jahre hinweg immer wieder mit Medikamenten betäubt, sich an ihr vergangen und sie Fremden auf der Website „coco.fr“, die inzwischen abgeschaltet ist, zur Vergewaltigung angeboten. Die Taten hatte er gefilmt und vor Gericht gestanden. Die Videos wurden zu einem wichtigen Beweismittel im Prozess, da Gisèle Pelicot von den Taten nichts mitbekam, weil sie bewusstlos war. Sie soll so etwa 200 Mal vergewaltigt worden sein.
Die Taten kamen erst ans Licht, als Dominique Pelicot im September 2020 festgenommen wurde, weil er im Supermarkt Frauen unter den Rock gefilmt hatte. Daraufhin fanden Ermittler Vergewaltigungsaufnahmen von Gisèle Pelicot auf seinen Geräten.
Neben dem Ex-Mann standen 50 weitere Männer vor Gericht. Sie sollen zum Tatzeitpunkt zwischen 21 und 68 Jahre alt gewesen sein. Von ihnen wurden fast alle wegen schwerer Vergewaltigung schuldig gesprochen. Ein Angeklagter wurde wegen versuchter Vergewaltigung verurteilt, ein anderer wegen sexueller Aggression. Es gab keinen Freispruch. Die Ermittler vermuten noch mehr Täter, diese konnten jedoch nicht identifiziert werden.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Vielen Dank für eure Arbeit!
Ihr habt so unfassbar gute Arbeit geleistet, vielen Dank für euer Opfer. Es kann nicht leicht gewesen sein, die Inhalte dieser Telegramm-Gruppen zu ertragen.
Es macht mich so wütend, dass diese Gruppe so viele Mitglieder hat.