Kann ich alle Sprachen lernen? Was die Wissenschaft dazu sagt
Video-Statistiken
Kannst du alle 7000 Sprachen der Welt lernen? Dieses Video erklärt, wie Babys schon vor der Geburt Sprachen wahrnehmen und wie Erwachsene durch moderne Methoden neue Sprachen meistern können. Es beleuchtet die faszinierende Plastizität des Gehirns und die Herausforderungen, die das Lernen so vieler Sprachen mit sich bringt. Wie viel ist wirklich möglich, und welche Rolle spielen Motivation und Hilfsmittel? Tauche ein in die Welt des Sprachenlernens!
Kerninhalte
- Es gibt weltweit etwa 7000 Sprachen, die sich ständig verändern.
- Babys nehmen Sprachmelodien bereits vor der Geburt wahr.
- Das Gehirn bleibt auch im Erwachsenenalter anpassungsfähig.
- Transfer und Hilfsmittel erleichtern das Lernen neuer Sprachen.
Analyse und Gedanken
- Die frühe Sprachwahrnehmung prägt das Gehirn nachhaltig.
- Erwachsene können neue Sprachen lernen, wenn sie motiviert sind.
- Die Vielfalt der Sprachen wirft Fragen zur kulturellen Identität auf.
Fazit
Das Video zeigt, dass das Lernen von Sprachen für jeden möglich ist, auch wenn alle 7000 Sprachen zu beherrschen unrealistisch bleibt. Motivation, Ressourcen und die Anpassungsfähigkeit des Gehirns sind entscheidend.
Intro und Sprachvielfalt (00:00)
Das Video startet mit einer Begrüßung in verschiedenen Sprachen, um die Vielfalt der Weltsprachen zu verdeutlichen. Die Frage, ob es möglich ist, alle Sprachen zu lernen, wird aufgeworfen. Es wird geschätzt, wie viele Sprachen in der Sendung mit der Maus vorgestellt wurden. Dabei wird erwähnt, dass es über 100 dokumentierte Sprachen gibt, jedoch bleibt die genaue Anzahl weltweit unklar, da viele Sprachen noch nicht vollständig erforscht sind.
Wie viele Sprachen gibt es? (00:41)
Es gibt schätzungsweise 7000 Sprachen auf der Welt, die sich stetig verändern und aussterben können. Babys nehmen Sprachmelodien bereits vor der Geburt wahr, was ihre Fähigkeit zeigt, jede Sprache zu lernen. Studien belegen, dass Neugeborene in der Muttersprache ihrer Mütter schreien. Diese frühe Wahrnehmung beeinflusst die spätere Sprachentwicklung und zeigt, wie wichtig Interaktionen und Erfahrungen für das Lernen sind.
Klänge und Gehirnplastizität im Babyalter (04:29)
Frühkindliche Erfahrungen prägen das Gehirn nachhaltig und fördern die Sprachentwicklung. Auch wenn das Erlernen von Sprachen nach der Pubertät als schwieriger gilt, bleibt das Gehirn plastisch. Erwachsene können weiterhin neue Sprachen lernen, besonders durch Motivation und die richtigen Lernmethoden. Die Plastizität des Gehirns zeigt, dass das Lernen von Sprachen ein lebenslanger Prozess ist.
Sprachenlernen als Erwachsener (05:24)
Das Video beleuchtet die Herausforderungen und Möglichkeiten des Sprachenlernens im Erwachsenenalter. Der Transfer von Wissen spielt dabei eine entscheidende Rolle, insbesondere bei verwandten Sprachen. Moderne Hilfsmittel wie Apps und immersive Lernmethoden erleichtern den Prozess. Motivation und individuelle Anpassung der Lernstrategien sind entscheidend, um erfolgreich zu sein.
Babys sind wahre Sprachgenies: Sie kommen mit der Fähigkeit auf die Welt, akzentfrei jede Sprache zu lernen. Ralph Caspers hat es da schon schwerer — er spricht gerne andere Sprachen, aber von der Vielsprachigkeit der @diemaus ist er weit entfernt.
Willkommen, bienvenue, welcome – wer mehrere Sprachen spricht, hat es nicht nur im Urlaub leichter. Aber wie viele Sprachen werden in den etwas über 190 Ländern auf der Welt überhaupt gesprochen? Genau weiß man das nicht! Denn nicht alle Sprachen sind überhaupt dokumentiert. Außerdem können Sprachen auch aussterben, wenn sie niemand mehr spricht. Und schließlich sind die Übergänge zwischen Dialekten und Sprachen fließend. Forschende schätzen jedoch, dass es ungefähr 7000 Sprachen gibt.
Was bei dieser großen Menge an Sprachen immer wieder erstaunt, ist die Tatsache, dass wir als Babys jede einzelne dieser gut 7000 Sprachen lernen können – so ungewohnt und schwierig sie auch sein mögen. Jede Sprache kann unsere Muttersprache sein. Schon im Mutterleib prägen uns Sprachmelodien und Tonhöhen. Das ist das Ergebnis einer Studie von Birgit Mampe-Keller. Sie untersuchte die Schreie von französischen und deutschen Neugeborenen. Französische Babys schreien beispielsweise eher aufsteigend, während deutsche Babys eher abfallend schreien.
Welche Sprachen und damit auch welche Klänge und Laute wir ganz früh in unserem Leben hören, prägt unser Gehirn. Ein Beispiel: In der japanischen Sprache kommt der „R“-Laut sehr selten vor. Der „L“-Laut ist dagegen weit verbreitet. Im Englischen wiederum sind beide Laute üblich. Dazu hat Patricia Kuhl von der @universityofwashington geforscht. Sieben Monate alte japanische Babys konnten „R“ und „L“ noch genauso gut unterscheiden wie US-amerikanische. Aber schon mit zehn Monaten tun sich japanische Babys damit deutlich schwerer als die mit englischer Sprache aufwachsenden Babys.
Diese Verringerung der Wahrnehmungsfähigkeit macht Erwachsenen das Lernen neuer Sprachen schwerer. Früher ging man sogar davon aus, dass es nach der Pubertät kaum noch möglich ist, eine neue Sprache auf hohem Niveau zu lernen. Doch das gilt mittlerweile als überholt: Unser Gehirn bietet noch genügend Plastizität, um jederzeit eine neue Sprache zu lernen. Auch, wenn es Erwachsenen nicht mehr so leicht fällt, eine Sprache akzentfrei zu lernen.
*Kapitel*
0:00 Intro
0:41 Wie viele Sprachen gibt es auf der Welt?
4:29 Wie prägen Klänge und Laute im Babyalter unser Gehirn für das Sprachenlernen?
5:24 Sprachenlernen als Erwachsener: Geht das noch?
Autoren: Dr. Jan Philipp Rudloff, Ralph Caspers
Schnitt und Grafik: Christian Kloprogge, Robert Bodner (Studio Paeper)
Sounddesign: Florian Ebrecht
Redaktion: Wobbeke Klare
*Linktipps*
@Quarks: Sprachen lernen: App vs. Lehrer – welche Methode ist besser?
https://www.youtube.com/watch?v=RYpcyzasvGY
Patricia Kuhl @TEDEd: The linguistic genius of babies
https://www.youtube.com/watch?v=M‑ymanHajN8
Patricia Kuhl @LanguageDevelopment-dk1xd: Cracking the speech code from infancy social cognitive computation critical period speech perception
https://www.youtube.com/watch?v=T2LcfLlS-Kw
Quarks-Podcast: KIs übersetzen alles – müssen wir noch Sprachen lernen?
https://www.quarks.de/podcast/kis-uebersetzen-alles-muessen-wir-noch-sprachen-lernen-quarks-daily-spezial/
quarks.de: Darum profitieren Kinder ein Leben lang von Mehrsprachigkeit
https://www.quarks.de/gesellschaft/bildung/darum-profitieren-kinder-von-mehrsprachigkeit/
*Unsere wichtigsten Quellen*
Birgit Mampe et al.: Newborns’ cry melody is shaped by their native language;
in: Current Biology, 2009
PDF: https://www.cell.com/current-biology/pdf/S0960-9822(09)01824–7.pdf
Patricia Kuhl et al.: Infants show a facilitation effect for native language phonetic perception between 6 and 12 months;
in: Developmental Science, 2006
PDF: https://www.acesin.letras.ufrj.br/uploads/2/7/1/1/27113691/kuhl2006.pdf
Erstsprache, Zweitsprache, Fremdsprache: Eine Einführung.
Britta Jung, Herbert Günther, 2004 (ISBN 978–3‑407–25731‑4)
Xuehu Wei et al.: White matter plasticity during second language learning within and across hemispheres;
in: Neuroscience, 2024
https://www.pnas.org/doi/full/10.1073/pnas.2306286121
Global predictors of language endangerment and the future of linguistic diversity;
in: Nature Ecology & Evolution, 2021
https://www.nature.com/articles/s41559-021–01604‑y
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Und hier bei den Quarks Science Cops ist Ralph immerhin der Koch: @quarkssciencecops
#sprachen lernen #fremdsprachen #ralphcaspers #dimensionralph
Top 25 Kommentare
❤❤❤❤❤ Danke an Armin und seinem Team!!!
Ich arbeite schon seit über 10 Jahren mit sprach- und Lernbehindertren Kinder und Jugendlichen.
Viele haben deutsch nicht als Muttersprache und sind aufgrund ihrer Lernschwäche auch im Erwerb ihrer Muttersprache eingeschränkt.
Da der Wortschatz nicht so vielfältig ist, kann man z.B. nicht über Verknüpfungen arbeiten weil die Kinder oft nicht einmal gewisse Dinge in ihrer Sprache benennen können.
Das ist ein so vielschichtiges uns interessantes Feld!
Später in der Uni dann Japanisch, was ich einigermaßen kann, aber Konversation fallen mir nicht so leicht wie im Englischen und es fehlen noch viele Vokabeln.
Momentan will ich mich an Italienisch versuchen für den nächsten Urlaub in 3 Monaten, aber es demotiviert mich schon etwas, dass die Artikel irgendwie komplizierter sind als bei uns. Und das “le” hier weiblich plural ist und nicht wie im Französischen männlich singular. Zumindest ist “la” gleich 😅
Ich wünschte mir, ich könnte einfach Sprachpakete in meinem Kopf installieren…
Jetzt habe ich direkt einen Ohrwurm 😊