Das BAG will nun auch Kleinkinder gegen Grippe impfen
28.07.2020, 10:38
Hepatitis B wieder auf dem Vormarsch
Kinder unter 5 Jahren sind dank Impfungen sehr gut gegen Hepatitis B (HBV) geschützt. Weltweit ist der Anteil der unter 5‑Jährigen, die an chronischer Hepatitis leiden, auf unter ein Prozent gesunken. Das teilt die Weltgesundheitsorganisation WHO zum Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli mit.
Anfang der 2000er-Jahre litten noch 5 Prozent aller kleinen Kinder an der Krankheit, dann wurde eine Impfung eingeführt. Ziel der WHO ist die Ausrottung der von Viren übertragenen Hepatitis bis in zehn Jahren.
Eine Auswertung der EU zeigt, dass Liechtenstein mit 34,6 Todesfällen auf eine Million Einwohner europaweit am meisten Tote durch Hepatitis-Viren zählt. Die wenigsten Todesfälle meldet Finnland mit 0.4 Todesfällen auf eine Million Einwohner.
Faktencheck zur Entwicklung von Hepatitis B
Impfkampagne mit erhöhten Fallzahlen
Der Bericht erweckt den Eindruck, die WHO habe die Krankheit dank ihrer umfassenden Impfkampagne im Griff. Leider ist das Gegenteil der Fall. Die Zahl der gemeldeten Fallzahlen stieg von 2014 mit weniger als weltweit 1’000 Fällen inzwischen auf über 6’000 Fälle an.
Rechenleistung der EU ungenügend
Man könnte glatt denken, die Liechtensteiner halten sich überhaupt nicht an die Impfempfehlungen der WHO bei so vielen Todesfällen auf eine Million Einwohner. Dumm nur, dass Liechtenstein lediglich 38’700 Einwohner hat. Auf diese Einwohnerzahl heruntergerechnet verzeichnet Liechtenstein sage und schreibe noch genau 1.3 Todesfälle im ganzen Land, sprich: genau 1 (eine!) Person ist in Liechtenstein an Hepatitis B gestorben. Einen unverzerrten Einblick über die genauen Infektions- und Todeszahlen findet man auf dem Portal der Hepatitis Schweiz.
24.08.2020, 13:44
Das BAG will nun auch Kleinkinder gegen Grippe impfen
Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt, in diesem Jahr, auch Babies und Kleinkinder gegen Grippe zu impfen. «Wir empfehlen in diesem Jahr die Grippeimpfung den Risikopersonen und ihren engen Kontaktpersonen», sagt Christoph Berger, Präsident der eidgenössischen Kommission für Impffragen.
Kinder ab sechs Monaten gehörten zu diesen engen Kontaktpersonen. Die Grippeimpfung bei Kindern helfe im Kampf gegen die Corona-Pandemie.
Mit der Grippeimpfung würden weniger Risikopersonen an Grippe erkranken. Wenn dadurch schwere Grippe-Verläufe verhindert werden könnten, seien die Gesundheitseinrichtungen weniger belastet.
Faktencheck der Airvox-Redaktion zur Grippe-Impfung von Kleinkindern
Erhöhtes Risiko der Ansteckung durch Kleinkinder?
Die Erfahrungen der letzten Monate zeigen klar auf, dass von Kindern bis zu 12 Jahren kein erhöhtes Risiko für die Übertragung eines Virus ausgeht. Es gibt keinen einzigen wissenschaftlichen Beleg dafür, dass Kinder ab sechs Monaten für ihre Kontaktpersonen überdurchschnittlich gefährlich werden könnten.
Steuerung der Erziehungsberechtigten durch Angst
Interessanterweise geht es denn auch in dieser Empfehlung nicht um die Kinder selbst, sondern um die Ansteckung der Kontaktpersonen. Mit diesem einfachen psychologischen Trick kann man die Erziehungsberechtigten in Angst vor einer Ansteckung versetzen und dadurch ihr Verhalten viel einfacher steuern.
Dieses Märchen der Ansteckungsgefahr wurde ja bereits bei den Besuchsverboten für Enkelkinder zu deren Grosseltern erzählt. Es hat erfolgreich dazu geführt, dass die Eltern der Kinder das “Risiko” nicht mehr eingegangen sind, ihre Kinder ihren eigenen Eltern anzuvertrauen. Die Meinung der Grosseltern selbst interessierte überdies niemanden. Es wollten einfach nur alle “verantwortungsbewusst” und “sozial” sein.
Ganz am Rande sei auch noch erwähnt, dass bislang auf der Webseite mit der Impfempfehlung des BAG (noch) nichts von dieser neuen Grippe-Impfempfehlung zu lesen ist. Wir wissen nicht, ob es daran liegt, dass das BAG noch keinen Schreiberling gefunden hat, der einen solchen Blödsinn als ernsthafte Empfehlung ins Web stellen will.