Bewegung «Frühling2020» reicht Petiti­on mit 55’000 Unter­schrif­ten ein

Über 55’000 Menschen in der Schweiz fordern eine unabhän­gi­ge ausser­par­la­men­ta­ri­sche Unter­su­chung über die Verhält­nis­mäs­sig­keit der Massnah­men des Bundes gegen das Corona­vi­rus. Die entspre­chen­de Petiti­on der Bewegung «Frühling2020» wurde dem Parla­ment übergeben.

Einschrän­kung der Grund­rech­te verhältnismässig?

Gemäss der von insge­samt 55’557 Perso­nen unter­zeich­ne­ten Petiti­on soll die unabhän­gi­ge externe Unter­su­chungs­kom­mis­si­on insbe­son­de­re prüfen, ob die Einschrän­kun­gen der Grund­rech­te verhält­nis­mäs­sig waren und mit der Bundes­ver­fas­sung verein­bar sind. Insge­samt umfasst die am Donners­tag deponier­te Petiti­on zehn Forde­run­gen zu medizi­ni­schen, recht­li­chen, wirtschaft­li­chen, sozia­len und ethischen Aspek­ten der Covid-19-Entscheide.

Die Bewegung wolle keine politi­sche Abrech­nung, sondern mehr Trans­pa­renz und Gerech­tig­keit, betonte Initi­an­tin und Komitee-Mitglied Ursula Spring am Freitag an einer Online-Medien­kon­fe­renz. Das Ausmass der Entschei­de des Bundes­ra­tes in finan­zi­el­ler, sozia­ler, wirtschaft­li­cher und psychi­scher Hinsicht habe eine “faire Unter­su­chung” verdient.

Zudem hätten die Einsei­tig­keit und Absolut­heit der trans­por­tier­ten Infor­ma­tio­nen und Gesund­heits­vor­stel­lun­gen der Polari­sie­rung der Gesell­schaft Vorschub geleis­tet. Bis heute sei das Parla­ment zudem seiner Pflicht zur Oberauf­sicht über den Bundes­rat nicht nachge­kom­men. “Uns gibt es, weil das Parla­ment seinen Job nicht gemacht hat”, so Spring.

«Drama­ti­scher Verfall der Rechtsstaatlichkeit»

Mit der jüngs­ten “Verschär­fung” des Covid-19-Geset­zes habe das Parla­ment dem Bundes­rat sogar bis ins Jahr 2031 “schier allmäch­ti­ge Kompe­ten­zen” verlie­hen. Rechts­an­walt Gerald Brei sprach von einem “drama­ti­schen Verfall der Rechts­staat­lich­keit”, wenn künftig etwa zwischen Geimpf­ten und Ungeimpf­ten unter­schie­den werde.

Zusam­men­ge­setzt werden soll die unabhän­gi­ge ausser­par­la­men­ta­ri­sche Kommis­si­on aus regie­rungs- und behör­den-unabhän­gi­gen Dritten. Es soll sich um Fachleu­te handeln aus der Medizin, Pflege­wis­sen­schaft, Ethik, Rechts­wis­sen­schaft, Ökono­mie sowie der Medien- und Kommu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft. Der Bundes­rat soll die Mitglie­der ernennen.

Apropos Bundes­rat: auf dem Video der Bewegung zur Überga­be der Unter­schrif­ten ist ein gutge­laun­ter Finanz­mi­nis­ter Ueli Maurer zu sehen, der lächelnd ein “Daumen hoch” in Richtung der Petitio­nä­re in weisser Ganzkör­per­schutz­klei­dung adressiert.

Feder­füh­rend in der Bewegung «Frühling2020» sind Perso­nen aus dem Umfeld der Verfas­sungs­freun­de, über deren Referen­dum gegen das Covid-19-Gesetz am 13. Juni abgestimmt wird. Auch der vom Kanton Luzern suspen­dier­te Arzt Andreas Heisler trat am Freitag an der Medien­kon­fe­renz auf. Heisler ist Gründer der Ärzte­ver­ei­ni­gung “Aletheia – Medizin und Wissen­schaft für Verhältnismässigkeit”.