Daniele Ganser: Ukraine — Augen­zeu­ge berich­tet von der Front (21.11.2024)

In diesem Gespräch berich­tet Patrick Barth über seine Erfah­run­gen als Journa­list in der Ukraine und die Heraus­for­de­run­gen, die mit der Bericht­erstat­tung über den Krieg verbun­den sind. Daniele Ganser thema­ti­siert die geopo­li­ti­schen Spannun­gen und die Diffa­mie­rung unabhän­gi­ger Journa­lis­ten in Deutsch­land. Beide sprechen über die psycho­lo­gi­schen Auswir­kun­gen des Krieges und die Komple­xi­tät der ethni­schen Spannun­gen in der Ukraine. Dieses Inter­view bietet wertvol­le Einbli­cke in die Reali­tät an der Front und die Schwie­rig­kei­ten, die mit der Wahrheits­fin­dung verbun­den sind.

Kernin­hal­te

• Patrick Barth berich­tet über seine Erfah­run­gen und die Gefah­ren als Journa­list in der Ukraine.
• Daniele Ganser thema­ti­siert die Heraus­for­de­run­gen und Diffa­mie­run­gen, denen unabhän­gi­ge Journa­lis­ten gegenüberstehen.
• Die ethni­schen Spannun­gen und histo­ri­schen Hinter­grün­de in der Ukraine werden beleuchtet.
• Die Rolle der westli­chen Mächte im Ukraine-Konflikt wird kritisch betrachtet.

Analyse und Gedanken

• Die psycho­lo­gi­schen Auswir­kun­gen des Krieges auf die Zivil­be­völ­ke­rung werden thematisiert.
• Die Komple­xi­tät der ethni­schen und sprach­li­chen Vielfalt in der Ukraine wird hervorgehoben.
• Die Diskus­si­on über die militä­ri­sche Situa­ti­on und mögli­che Szena­ri­en für den Ausgang des Krieges wird kritisch analysiert.

Fazit

Das Gespräch bietet tiefge­hen­de Einbli­cke in die Reali­tät an der Front in der Ukraine und die Heraus­for­de­run­gen, die unabhän­gi­ge Journa­lis­ten bei der Bericht­erstat­tung über den Krieg erleben. Die Perspek­ti­ven von Barth und Ganser verdeut­li­chen die Komple­xi­tät der Situa­ti­on und die Notwen­dig­keit, die Wahrheit in einem von Propa­gan­da gepräg­ten Umfeld zu suchen.

Erfah­run­gen an der Front (00:00)

Patrick Barth berich­tet über seine Erfah­run­gen als Journa­list in der Ukraine und die Heraus­for­de­run­gen, die mit der Bericht­erstat­tung über den Krieg verbun­den sind. Er thema­ti­siert die Gefah­ren, die er erlebt hat, sowie die psycho­lo­gi­schen Auswir­kun­gen solcher Einsät­ze. Der Krieg bringt Profite für einige, während die wahren Hinter­grün­de der Unter­stüt­zung für die Ukraine nicht klar kommu­ni­ziert werden. Barth wird als mutiger Journa­list vorge­stellt, der sich in die Konflikt­ge­bie­te wagt, um die Wahrheit zu berich­ten. Seine Refle­xio­nen über familiä­re Trauma­ta, die durch Krieg verur­sacht wurden, motivie­ren ihn, die Konflik­te zu verstehen.

Heraus­for­de­run­gen für unabhän­gi­ge Journa­lis­ten (10:20)

Patrick Barth beschreibt die Belas­tun­gen, die er als Journa­list an der Front erlebt, einschließ­lich der physi­schen Gefah­ren und der Angrif­fe auf seinen Ruf. Er thema­ti­siert die Referen­den in den von Russland besetz­ten Gebie­ten und die Wahrneh­mung dieser Ereig­nis­se im Westen als Fake-Referen­den. Barth erklärt seine Teilnah­me an einer Presse­kon­fe­renz unter der Bedin­gung, unabhän­gig zu berich­ten, und hebt hervor, dass er als akkre­di­tier­ter Journa­list agiert. Er erwähnt einen anderen Journa­lis­ten, Thomas Röper, der ebenfalls in einem Kriegs­ge­biet tätig ist und ähnli­che Erfah­run­gen gemacht hat.

Recht­li­che Ausein­an­der­set­zun­gen und Demons­tra­tio­nen (20:34)

Barth zeigt ein Foto von einer Demons­tra­ti­on und betont, dass alles dokumen­tiert ist. Er beschreibt die hohen Kosten seiner recht­li­chen Verfah­ren, die über 20.000 Euro betra­gen haben. Obwohl er einen Prozess gewon­nen hat, erhält er keinen neuen Lehrauf­trag an der Univer­si­tät Kiel. Barth kriti­siert die Haltung der Univer­si­tät Kiel und verweist auf deren histo­ri­sche Rolle in der Vergangenheit.

Ethni­sche Spannun­gen in der Ukraine (30:55)

Barth beleuch­tet die Vielfalt der Sprachen und Kultu­ren in der Ukraine sowie die politi­schen Entwick­lun­gen, die die natio­na­le Identi­tät beein­flusst haben. Er erklärt die Spannun­gen zwischen West- und Ostukrai­ne und die histo­ri­schen Wurzeln dieser Konflik­te, einschließ­lich der Zeit des Zaren­reichs. Barth kriti­siert den Versuch der aktuel­len Regie­rung, eine ethnisch homoge­ne Ukraine zu schaf­fen, und verweist auf die komple­xe ethni­sche Zusam­men­set­zung des Landes.

Gewalt und politi­sche Spannun­gen (41:09)

Barth spricht über die Gewalt und die politi­schen Spannun­gen, die zu den Konflik­ten geführt haben. Er betont die Rolle der verschie­de­nen Akteure und die Auswir­kun­gen auf die Bevöl­ke­rung, insbe­son­de­re auf die russisch­stäm­mi­gen Bürger. Barth erläu­tert, dass die Gewalt auf dem Maidan nicht isoliert war und auch in der Ostukrai­ne ähnli­che Solida­ri­tä­ten zwischen Militär und Aufstän­di­schen entstan­den sind.

Wirtschaft­li­che Situa­ti­on Russlands (51:27)

In diesem Abschnitt wird die wirtschaft­li­che Situa­ti­on Russlands im Kontext des Ukraine-Konflikts thema­ti­siert. Die Auswir­kun­gen von Sanktio­nen auf die russi­sche Wirtschaft werden disku­tiert, wobei behaup­tet wird, dass sie Russland ruinie­ren werden. Ganser zieht Paral­le­len zwischen der Situa­ti­on in der Ukraine und seiner eigenen Erfah­rung als Mehrspra­chi­ger in der Schweiz, um die mensch­li­che Reakti­on auf Konflik­te zu verdeutlichen.

Militä­ri­sche Situa­ti­on und Kriegs­ver­lauf (01:01:44)

Barth disku­tiert die militä­ri­sche Situa­ti­on in der Ukraine und die mögli­chen Szena­ri­en für den Ausgang des Krieges. Er äußert skepti­sche Ansich­ten über die Fähig­keit der Ukraine, den Konflikt zu gewin­nen, und warnt vor den Konse­quen­zen für den Westen. Barth sieht den Ukraine-Krieg als einen Kataly­sa­tor für den Nieder­gang des Westens und die Auflö­sung der Verei­nig­ten Staaten als Hegemonialmacht.

Rolle der westli­chen Mächte (01:12:01)

In diesem Abschnitt wird die Rolle der westli­chen Mächte im Ukraine-Konflikt thema­ti­siert. Es wird argumen­tiert, dass die NATO und westli­che Führer den Krieg verlän­gern, um Russland zu schaden, während die Ukraine in eine schwie­ri­ge Lage gebracht wird. Der Abschnitt schließt mit der Beobach­tung, dass dieser Konflikt letzt­lich Russland näher zu China gebracht hat.

Ein Gespräch von Dr. Daniele Ganser mit dem Journa­lis­ten und Buchau­tor Patrik Baab (Aufzeich­nung vom 21.11.2024). Patrik Baab ist Politik­wis­sen­schaft­ler und Publi­zist. Sein Buch “Auf beiden Seiten der Front” erschien im Herbst 2023 beim WESTEND-Verlag.

Hier ist der Link zum Buch:

https://​www​.buchkom​pli​zen​.de/​b​u​e​c​h​er/…

Inhalt:

00:00 Teaser
00:17 Vorspann
00:30 Start

Daniele Ganser hat eine neue kosten­pflich­ti­ge Commu­ni­ty! Er sagt: “Ich würde mich sehr freuen, Dich dort zu begrüs­sen! Mein Ziel ist, in diesen beweg­ten Zeiten
den inneren und äusse­ren Frieden zu stärken!” Hier erfährst Du mehr zu
diesem spannen­den neuen Projekt:

https://​commu​ni​ty​.danie​le​gan​ser​.online/

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Daniele Ganser:

Start­sei­te

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Dr. Daniele Ganser ist Schwei­zer Histo­ri­ker und Friedens­for­scher. Er ist Leiter des Swiss Insti­tu­te for Peace an Energy Research (SIPER).

In seiner Arbeit unter­sucht Daniele Ganser die Themen Frieden, Energie, Krieg, Terror und Medien aus geostra­te­gi­scher Perspek­ti­ve. In der Überzeu­gung, dass auch Wissen­schaft­ler helfen können, einen Teil der Lügen und der Bruta­li­tät zu überwin­den, die unsere Welt noch immer prägen, engagiert sich Daniele Ganser gemein­sam mit tausen­den Menschen für eine Welt in Frieden und für erneu­er­ba­re Energien. Seine Forschungs­schwer­punk­te sind: Inter­na­tio­na­le Zeitge­schich­te seit 1945, Verdeck­te Kriegs­füh­rung und Geheim­diens­te, US-Imperia­lis­mus und Geostra­te­gie, Energie­wen­de und Ressour­cen­krie­ge, Globa­li­sie­rung und Menschenrechte.