Starker Anstieg von Suizidversuchen bei Jugendlichen
Das Kinderspital Zürich hat im Jahr 2020 insgesamt 49 Kinder im Spital behandelt, die einen Suizidversuch begangen haben. Das sind mehr als doppelt so viele im Vergleich zum Jahr 2019. In den ersten drei Monaten dieses Jahres sind es bereits so viele wie im ganzen Jahr 2019.
Die Corona-Massnahmen belasten Kinder und Jugendliche
Die Pandemie belastet Kinder und Jugendliche. Und die Situation spitze sich weiter zu. Das sagt der leitende Psychologe des Kinderspitals Zürich, Markus Landolt, in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag».
Obwohl es noch keine wissenschaftlichen Studien zum Thema gibt, ist Landolt aus persönlichen Gesprächen mit den Betroffenen davon überzeugt, dass die Corona-Massnahmen Kinder und Jugendlichen – insbesondere Mädchen ab 12 Jahren – stark belasten. Dabei kämen die Betroffenen aus allen sozialen Schichten.
Der Grund für die massive Zunahme der Suizidversuche liegt jedoch nicht an der Pandemie selbst, sondern ist eine direkte Folge der Massnahmen gegen die Pandemie. So äussert sich Landolt denn auch klar und unmissverständlich: «Für Kinder und Jugendliche ist Covid-19 keine bedrohliche Krankheit, es gibt in diesem Alter äusserst selten schwere Verläufe. Sie leiden mit Sicherheit mehr unter den Massnahmen.»
Viele schilderten schwierige familiäre Situationen, erzählten von schweren Konflikten und Gewalt. Ebenfalls zugenommen hätten Essstörungen, die teils lebensbedrohlich seien, wie auch so genannt dissoziative Störungen. Betroffene spüren ihren Körper nicht mehr richtig und können einzelne Körperteile nicht mehr bewegen.
Bei den Jugendlichen geht es vor allem um die Angst um die eigene Zukunft oder um die Sorge, dass sie keine Lehrstelle finden. Zudem gibt es aber auch noch Betroffene, die sozial ausgegrenzt werden und Mobbing erleben.
Die Politik ignoriert die Bedürfnisse unserer Kinder
Markus Landolt glaubt zwar nicht, dass die Politik die Kinder und Jugendlichen vergessen hat, aber er weist darauf hin, dass sie sicher nicht im Fokus waren. Zudem erinnert er daran, dass vor allem zu Beginn der Pandemie die psychischen Auswirkungen der Corona-Massnahmen sicherlich zu wenig berücksichtigt wurden. Es ging vor allem darum, Leben zu schützen. Inzwischen wird jedoch immer offensichtlicher, dass diese Pandemie auch einen psychischen Preis hat – und dies besonders für die Jungen. Es ist nun höchste Zeit, dass die Politik handeln muss.
Seiner Ansicht nach muss die Regierung alles dafür tun, damit wir möglichst schnell aus dieser Pandemie herauskommen. Landolt plädiert für starke, aber kürzere Restriktionen und dass man mit den Impfungen zügig vorwärts machen soll.
Quelle: NZZ am Sonntag
Kommentar der Redaktion
Die so genannten «Kollateralschäden» der Corona-Massnahmen werden immer offensichtlicher. Es ist nicht nur der Mittelstand, der unter den unsäglichen Massnahmen leidet und die alten Menschen, die von der Gesellschaft weiterhin konsequent bevormundet werden. Nein, es sind auch immer mehr Kinder und Jugendliche, denen die Perspektive auf eine lebenswerte Zukunft durch die andauernden Massnahmen genommen wird.
Wir erinnern an dieser Stelle einmal mehr daran, dass «Solidarität» nicht primär davon abhängt, dass sich alle mit einer experimentellen «Impfung» aus der Verantwortung ziehen, um vor allem möglichst rasch primär selbst wieder alle gesellschaftlichen Vorteile zu geniessen.
Echte Solidarität wäre es, mit einer offenen Kommunikation ALLE Gesellschaftsgruppen zu einem ehrlichen Diskurs einzuladen. Dabei sollten miteinander sozial tragfähige Lösungen gesucht werden, die fernab von der medial inszenierten aktuellen Schwarz-/Weiss-Schubladisierung liegen.