Social Media: Warum kann ich nicht aufhören mit Binge-Scrolling?
Video-Statistiken
Warum können wir nicht aufhören zu scrollen? Dieses Video enthüllt die manipulativen Tricks von Social-Media-Plattformen: Dopamin-Kicks, unsichere Belohnungen und gezielte Langeweile. Erfahre, wie Algorithmen unser Verhalten steuern, warum wir immer mehr Zeit verlieren und welche psychologischen Mechanismen dahinterstecken. Eine fesselnde Analyse, die zeigt, wie Social Media uns fesselt – und wie wir uns befreien können!
Kerninhalte
- Wie Social-Media-Algorithmen unser Verhalten beeinflussen.
- Die Rolle von Dopamin im Belohnungssystem des Gehirns.
- Strategien der Plattformen, um Nutzer zu binden.
- Negative Auswirkungen von Binge-Scrolling auf Aufmerksamkeit und Zufriedenheit.
- Die Verstärkung von Langeweile durch endloses Scrollen.
Analyse und Gedanken
- Die psychologischen Mechanismen hinter der Nutzung sozialer Medien.
- Die Verbindung zwischen Dopamin und Verhaltensmustern.
- Wie unsichere Belohnungen unser Verhalten beeinflussen.
- Die ethischen Fragen hinter der Monetarisierung von Aufmerksamkeit.
Fazit
Social Media nutzt gezielt psychologische Mechanismen, um Nutzer zu binden. Das Verständnis dieser Strategien ist der erste Schritt, um bewusster mit der eigenen Nutzung umzugehen und die Kontrolle zurückzugewinnen.
Intro (0:00)
Das Video beginnt mit der Frage, warum wir nicht aufhören können, durch soziale Medien zu scrollen. Es wird erklärt, wie Algorithmen gestaltet sind, um unsere Aufmerksamkeit zu fesseln. Die Plattformen verdienen an der Zeit, die wir online verbringen, durch personalisierte Werbung. Zudem wird das Belohnungssystem im Gehirn beschrieben, das durch Likes, Kommentare und neue Inhalte aktiviert wird. Diese Mechanismen treiben uns dazu, immer weiter zu scrollen.
Unser Belohnungssystem: Was passiert im Gehirn? (1:31)
Die neurologischen Prozesse hinter dem Binge-Scrolling werden untersucht. Dopamin spielt eine Schlüsselrolle im Belohnungssystem des Gehirns. Es sorgt dafür, dass wir uns belohnt fühlen, wenn wir neue Inhalte entdecken. Das Prinzip von Reiz, Drang, Handlung und Belohnung wird erklärt, das unser Verhalten antreibt. Mit der Zeit stumpft das System jedoch ab, was dazu führt, dass wir mehr Zeit investieren, um das gleiche Belohnungsgefühl zu erhalten.
Die Tricks der sozialen Medien (3:53)
Social-Media-Plattformen setzen gezielt auf unsichere Belohnungen, um Nutzer zu binden. Diese Mechanik ähnelt der von Glücksspielautomaten, da der Nutzer nie weiß, was er als Nächstes bekommt. Die Angst, etwas zu verpassen (FOMO), wird bewusst geschürt. Likes und Kommentare verstärken das Gefühl der Zugehörigkeit, während die Plattformen von der verlängerten Nutzungszeit profitieren. Diese Strategien zeigen, wie geschickt die Mechanismen auf menschliche Psychologie abgestimmt sind.
Social Media sind langweilig – sagt die Forschung (5:51)
Die Forschung zeigt, dass Social Media oft Langeweile verstärken, anstatt sie zu reduzieren. Nutzer scrollen in der Hoffnung, neue und interessante Inhalte zu finden, werden jedoch häufig enttäuscht. Das ständige Aktualisieren von Feeds wird mit Glücksspiel verglichen, da die Belohnung unvorhersehbar ist. Dieser Prozess führt dazu, dass Nutzer weniger zufrieden sind und sich noch mehr langweilen. Die Plattformen profitieren dennoch von dieser Dynamik.
Gibt es eine Social-Media-Sucht? (8:42)
Die potenzielle Abhängigkeit von sozialen Medien wird diskutiert. Manipulationsmechanismen sprechen grundlegende menschliche Bedürfnisse an, was sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben kann. Nutzer verlieren oft die Kontrolle über ihre Zeit und erleben negative Folgen wie verminderte Aufmerksamkeit und Zufriedenheit. Die Frage nach einer Social-Media-Sucht wird gestellt und mögliche Ansätze zur Bewältigung werden aufgezeigt.
Viele von uns sind täglich auf Social Media unterwegs. Ralph Caspers guckt sich an, warum das so ist. Denn Social Media sind langweilig – sagt die Forschung!
Wenn wir einen Social-Media-Post nach dem anderen gucken, wird unser Belohnungssystem im Gehirn aktiviert. Das funktioniert übrigens anders, als es meistens dargestellt wird. Im Video erzählt euch Ralph am Beispiel von Schokolade, was es mit „Auslöser, Drang und Verlangen“ sowie dem Dopamin auf sich hat. Denn Dopamin ist nicht der Stoff, der glücklich macht. Vielmehr signalisiert Dopamin: Es könnten gleich Stoffe kommen, die glücklich machen, wenn du jetzt das Richtige tust – also zum Beispiel die Schokolade essen. Und dann werden Endorphine, Serotonin und Oxytocin ausgeschüttet, die für ein gutes Gefühl sorgen. Dieses gute Gefühl ist die Belohnung. Und das alles zusammen ist unser Belohnungssystem. Dabei ist es allerdings so, dass dieses Belohnungssystem mit der Zeit abstumpft.
Das hat Auswirkungen darauf, wie die Firmen hinter den sozialen Netzwerken ihre Algorithmen programmieren. Und dabei hilft die „Magie des Möglichen“. Frei übersetzt nach „The Magic of Maybe“; ein Begriff, den der Wissenschaftler Robert Sapolsky von der @stanford Universität geprägt hat. Im Video erzählt euch Ralph, was Sapolsky in Experimenten herausgefunden hat – und was das mit Glücksspiel und Social-Media-Plattformen zu tun hat.
Kann man sich mit Social Media wenigstens die Langeweile vertreiben? Das hat Katy Tam von der Universität Toronto (@uoft) untersucht. Und das überraschende Ergebnis: Je mehr die Probanden aus Langeweile innerhalb eines Videos zu anderen Stellen skippten oder direkt zum nächsten Video scrollten, desto *größer* wurde ihre Langweile. Schaut also die Quarks Dimension Ralph“-Videos am besten immer bis zum Ende 🤓
Wir wollen ja nicht, dass ihr euch langweilt.
*Kapitel*
0:00 Intro
1:31 Unser Belohnungssystem: Was passiert im Gehirn, wenn wir durch Social Media scrollen?
3:53 Welche Rolle spielt Dopamin im Gehirn, wenn wir Social Media nutzen?
5:51 Mit welchen Tricks versuchen die sozialen Medien, uns zu manipulieren?
7:46 Social Media sind langweilig – sagt die Forschung
8:42 Gibt es eine Social-Media-Sucht?
Autor:innen: Katrin Krieft, Ralph Caspers
Schnitt und Grafik: Viktor Schenk (Thestrangestthing)
Sounddesign: Florian Ebrecht
Redaktion: Wobbeke Klare
*Linktipps*
Kurz-Vortrag von Robert Sapolsky: Dopamine Jackpot!
https://www.youtube.com/watch?v=axrywDP9Ii0
quarks.de: Ab wann ist man onlinesüchtig?
https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/ab-wann-ist-man-online-suechtig/
@Quarks: Bildschirmzeit: Warum unser Gehirn so gerne online ist (Ganze Folge)
https://www.youtube.com/watch?v=5ikAeneU000
Quarks Dimension Ralph: Warum habe ich FOMO?
https://www.youtube.com/watch?v=4kmMRbjOVAM
*Unsere wichtigsten Quellen*
Dopamine, Smartphones & You: A battle for your time;
in: Science in the News (Blog der „Graduate Student Group at the Harvard Graduate School of the Arts and Sciences“), 2018
https://sitn.hms.harvard.edu/flash/2018/dopamine-smartphones-battle-time/
Nucleus accumbens response to gains in reputation for the self relative to gains for others predicts social media use;
in: Frontiers in Human Neuroscience, 2013
https://www.frontiersin.org/journals/human-neuroscience/articles/10.3389/fnhum.2013.00439/
Reward processing in primate orbitofrontal cortex and basal ganglia;
in: Cerebral Cortex, 2000
https://academic.oup.com/cercor/article-abstract/10/3/272/449595
Katy Tam et al.: Fast-forward to boredom: How switching behavior on digital media makes people more bored;
in: Journal of Experimental Psychology: General, 2024
PDF: https://www.apa.org/pubs/journals/releases/xge-xge0001639.pdf
Social-Media-Sucht: Bindungsqualität und Mentalisierungsfähigkeit;
in: Deutsches Ärzteblatt, 2024
https://www.aerzteblatt.de/archiv/241082/Social-Media-Sucht-Bindungsqualitaet-und-Mentalisierungsfaehigkeit
Digitale Öffentlichkeit, Aufmerksamkeit als Ware und die deliberative Demokratie;
in: Der Wert der Digitalisierung (Reihe „Digitale Gesellschaft“), 2021
Buch: https://www.transcript-open.de/isbn/5659
PDF des Kapitels: https://www.transcript-open.de/pdf_chapter/bis5699/9783839456590/9783839456590–013.pdf
„I Don’t Even Remember What I Read“: How Design Influences Dissociation on Social Media;
in: CHI ’22: Proceedings of the 2022 CHI Conference on Human Factors in Computing Systems, 2022
https://dl.acm.org/doi/abs/10.1145/3491102.3501899
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Und hier findest du unsere Quarks Science Cops: @quarkssciencecops
@wdr
#SocialMedia #SocialMediaSucht #Dopamin
Top 25 Kommentare
Zu oft wurde “nur mal kurz aus Langeweile scrollen” zur nicht endenden Prokrastination.