«Menschen sterben ja nicht nur am Virus»
Ende letzter Woche wurde Professor Christoph Lütge aus dem bayerischen Ethikrat, der den Ministerpräsident Markus Söder berät, hinausgeworfen. Er war einer der wenigen, der es gewagt hat, die harte Lockdown-Strategie der Bundesregierung klar abzulehnen. «Für verstörend halte ich die Politik hierzulande, die seit Monaten ständig neue Drohkulissen aufbaut und Angst und Panik verbreitet. Das ist unverantwortlich.» Im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk spricht er die Missstände in der Corona-Politik offen an.
Sinnlose Tests von asymptomatischen Fällen
Lütge kritisiert die Pläne für eine vor allem in den Wintermonaten völlig unrealistische Zero-Covid-Strategie der Bundesregierung ebenso wie das sinnlose Testen von asymptomatischen Fällen. Auch in der Schweiz wird noch immer an dieser abstrusen Theorie festgehalten, obwohl die WHO bereits im Juni 2020 klar festgehalten hat, dass von asymptomatischen Menschen keine epidemiologisch relevante Gefahr ausgeht. Weiter hat die WHO in ihrem Schreiben vom 21. Januar 2021 klar davor gewarnt, asymptomatische Fälle ohne Anamnese und den Einbezug des Virengeschehens zu beurteilen. In der Politik will man diese Faktenlage offenbar einfach auf Biegen und Brechen ignorieren. Die Kosten trägt ja schliesslich der Bund – sprich die Steuerzahler der Zukunft, also unsere Kinder und Enkelkinder.
Setzen von falschen Prioritäten
Zudem spricht sich Lütge für die vermehrte Verwendung von Schnelltests gegenüber den umstrittenen PCR-Tests aus. Er weist auch darauf hin, dass die Intensivstationen nie wirklich an die Kapazitätsgrenzen gekommen sind. Stattdessen wurden sogar Intensivplätze abgebaut und wirklich wichtige Operationen z.B. für jüngere Menschen mit Krebs oder Herz-/Kreislaufkrankheiten nach hinten verlegt. Lütge vermisst auch eine Diskussion über die Verhältnismässigkeit der Massnahmen.
Meinung der Redaktion
Statt für Söders immer neue, noch sinnlosere Einschränkungen im öffentlichen Leben der Bevölkerung sprach sich Christoph Lütge klar gegen die völlig fehlgeleiteten und politisch motivierten Corona-Massnahmen der Bundesregierung aus. Diese Ehrlichkeit kostete ihn nun seinen Job im Ethikrat. Söder hat damit klar gemacht, dass er nichts von einer offenen Diskussion über die Massnahmen hält. Dadurch diskreditiert er sich selbst und verwirkt die Glaubwürdigkeit der Bevölkerung an einer wissenschaftlich orientierten Politik.
Im Jahr 2021 gibt es offenbar nur noch eine gültige Meinung, nämlich diejenige der Regierung. Alles, was davon abweicht, wird nicht mehr toleriert. Menschen mit anderen Meinungen werden entweder diffamiert, mundtot gemacht oder gleich komplett digital terminiert.
Dass noch immer so viele Menschen nicht gemerkt haben (wollen), dass diese Politik all unsere hart erkämpften Freiheiten nicht nur in Frage stellt, sondern komplett aushebelt, ist nicht nur unverständlich, sondern grob fahrlässig.
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