Was ist Kunst – und wofür ist sie wichtig?

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Kurze Zusam­men­fas­sung 🚀

Tauche ein in die faszi­nie­ren­de Welt der Kunst und entde­cke ihre vielfäl­ti­gen Defini­tio­nen und Bedeu­tun­gen. Was macht ein Objekt zu Kunst? Ist es das Können des Künst­lers oder die Idee dahin­ter? Wie hat Kunst unsere Gesell­schaft geprägt und warum erschaf­fen Menschen seit Jahrtau­sen­den künst­le­ri­sche Werke? Erfahre, wie Kunst von einem Pissoir bis zu prähis­to­ri­schen Höhlen­ma­le­rei­en reicht und welche überra­schen­den Paral­le­len es zum Tierreich gibt.

Die wichtigs­ten Punkte 📌

Kernin­hal­te

  • Die Defini­ti­on von Kunst hat sich im Laufe der Zeit stark verän­dert – von handwerk­li­chem Können zu konzep­tio­nel­len Ideen
  • Marcel Duchamps Urinal revolu­tio­nier­te 1917 das Kunst­ver­ständ­nis und zeigte, dass der Kontext ein Alltags­ob­jekt zu Kunst machen kann
  • Die ältes­ten bekann­ten Kunst­wer­ke wie der Löwen­mensch sind bis zu 40.000 Jahre alt und zeugen von früher mensch­li­cher Kreativität
  • Kunst ist in allen mensch­li­chen Kultu­ren präsent und dient dem sozia­len Zusam­men­halt sowie der Überlie­fe­rung von Geschichten

Analyse und Gedanken

  • Die Paral­le­len zwischen künst­le­ri­schem Ausdruck und Balzver­hal­ten im Tierreich deuten auf evolu­tio­nä­re Ursprün­ge der Kunst hin
  • Kunst kann als eine Form der Symbol­spra­che verstan­den werden, die zur Kommu­ni­ka­ti­on komple­xer Ideen dient
  • Kreati­ves Schaf­fen hilft Menschen, persön­li­che Proble­me zu bewäl­ti­gen und den Geist zu klären
  • Im Gegen­satz zu vielen anderen mensch­li­chen Aktivi­tä­ten hat Kunst oft keinen unmit­tel­ba­ren prakti­schen Nutzen
  • Der Wert von Kunst wird nicht nur durch handwerk­li­ches Können bestimmt, sondern auch durch kultu­rel­len Kontext und konzep­tio­nel­le Tiefe

Fazit

Kunst ist ein univer­sel­les Phäno­men, das über bloßes handwerk­li­ches Können hinaus­geht und als kultu­rel­les Binde­mit­tel, Kommu­ni­ka­ti­ons­mit­tel und persön­li­cher Ausdruck fungiert – sie spiegelt unsere Mensch­lich­keit wider und verbin­det uns über Zeiten und Kultu­ren hinweg.

Inhalt mit Sprungmarken ⏩

Ist DAS Kunst? (00:00)

Die grund­le­gen­de Frage nach dem Wesen der Kunst wird anhand eines ungewöhn­li­chen Kunst­werks von David Shrig­ley erörtert. Der Sprecher stellt die tradi­tio­nel­le Vorstel­lung von Kunst in Frage und zeigt, wie sich unser Kunst­ver­ständ­nis von der reinen handwerk­li­chen Fertig­keit entfernt hat. Dabei wird deutlich, dass moderne Kunst oft mehr durch ihre konzep­tio­nel­le Idee als durch techni­sche Perfek­ti­on besticht. Diese Verschie­bung der Kunst­wahr­neh­mung führt zu einer spannen­den Diskus­si­on darüber, was in unserer heuti­gen Gesell­schaft als Kunst anerkannt wird und welche Krite­ri­en dabei eine Rolle spielen.

Kommt „Kunst” von „können”? (00:32)

Der etymo­lo­gi­sche Ursprung des Wortes “Kunst” wird unter­sucht, der tatsäch­lich vom Wort “können” abstammt und ursprüng­lich handwerk­li­ches Geschick bezeich­ne­te. Diese tradi­tio­nel­le Defini­ti­on steht im Kontrast zu moder­nen Kunst­wer­ken, die nicht unbedingt techni­sches Können erfor­dern. Der Sprecher erklärt, wie sich das Kunst­ver­ständ­nis im Laufe der Zeit gewan­delt hat und heute viel breiter gefasst wird. Beson­ders inter­es­sant ist die Erkennt­nis, dass Kunst heute mehr durch ihren kultu­rel­len Kontext und die dahin­ter­ste­hen­de Idee definiert wird als durch die handwerk­li­che Ausfüh­rung. Diese Entwick­lung hat zu einer Demokra­ti­sie­rung der Kunst geführt, die nun vielfäl­ti­ge­re Ausdrucks­for­men umfasst.

Wie aus einem Pissoir Kunst wurde (02:28)

Marcel Duchamps revolu­tio­nä­res Kunst­werk “Fountain” von 1917 wird als Wende­punkt in der Kunst­ge­schich­te vorge­stellt. Duchamp nahm ein gewöhn­li­ches Urinal, signier­te es mit dem Pseud­onym “R. Mutt” und erklär­te es zum Kunst­werk, was die Kunst­welt schockier­te und grund­le­gend verän­der­te. Diese als “Ready-made” bezeich­ne­te Kunst­form stellte die Frage, ob der Kontext ein Alltags­ob­jekt zu Kunst machen kann. Als moder­nes Beispiel wird Mauri­zio Cattel­ans “Comedi­an” erwähnt – eine an die Wand gekleb­te Banane, die für 120.000 Dollar verstei­gert wurde. Diese Beispie­le verdeut­li­chen, wie sich die Defini­ti­on von Kunst konti­nu­ier­lich weiter­ent­wi­ckelt und immer wieder neu verhan­delt wird.

Seit wann gibt es Kunst? (03:46)

Die Ursprün­ge der Kunst werden anhand archäo­lo­gi­scher Funde unter­sucht, die bis zu 40.000 Jahre zurück­rei­chen. Ein faszi­nie­ren­des Beispiel ist ein in Südafri­ka entdeck­ter Kiesel­stein mit natür­li­chem Gesichts­mus­ter, der mögli­cher­wei­se von frühen Menschen gesam­melt wurde. Der Löwen­mensch, eine aus Mammut­stoß­zahn geschnitz­te Figur, gilt als eines der ältes­ten bekann­ten Kunst­wer­ke und zeigt die frühe Fähig­keit zur Abstrak­ti­on. Die berühm­ten Höhlen­ma­le­rei­en von Lascaux und Chauvet demons­trie­ren die künst­le­ri­schen Fähig­kei­ten unserer Vorfah­ren und werfen Fragen nach der Bedeu­tung und Funkti­on dieser frühen Kunst­wer­ke auf. Diese Funde belegen, dass künst­le­ri­scher Ausdruck tief in der mensch­li­chen Natur verwur­zelt ist.

Gibt es Kunst auch im Tierreich? (05:56)

Die Verbin­dung zwischen Kunst und tieri­schem Verhal­ten wird anhand des Paradies­vo­gels illus­triert, der mit kunst­vol­len Tanzdar­bie­tun­gen Weibchen beein­druckt. Diese Paral­le­le führt zur Theorie, dass mensch­li­che Kunst ähnli­che evolu­tio­nä­re Ursprün­ge haben könnte wie das Balzver­hal­ten bei Tieren. Der Sprecher erläu­tert, wie kreati­ve Ausdrucks­for­men als Mittel dienen könnten, um Intel­li­genz, Gesund­heit und geneti­sche Fitness zu demons­trie­ren. Gleich­zei­tig wird die Funkti­on von Kunst als Symbol­spra­che betont, die es ermög­licht, komple­xe Ideen und Erfah­run­gen zu kommu­ni­zie­ren. Diese evolu­ti­ons­bio­lo­gi­sche Perspek­ti­ve bietet einen inter­es­san­ten Erklä­rungs­an­satz für den univer­sel­len Drang des Menschen, sich künst­le­risch auszudrücken.

Wie Kunst der Gemein­schaft nützte (07:08)

Die soziale Dimen­si­on der Kunst wird beleuch­tet und ihre Bedeu­tung für den Zusam­men­halt mensch­li­cher Gemein­schaf­ten hervor­ge­ho­ben. Die Anthro­po­lo­gin Ellen Dissa­nay­a­ke betont, dass Kunst in allen bekann­ten mensch­li­chen Kultu­ren präsent ist und eine wichti­ge soziale Funkti­on erfüllt. Künst­le­ri­scher Ausdruck in Form von Musik, Tanz und bilden­der Kunst schafft gemein­sa­me Erfah­run­gen und stärkt die Bindun­gen inner­halb der Gruppe. Diese gemein­schafts­bil­den­de Funkti­on könnte entschei­dend zur Entste­hung und zum Fortbe­stand größe­rer mensch­li­cher Gesell­schaf­ten beigetra­gen haben. Die univer­sel­le Verbrei­tung von Kunst in allen Kultu­ren unter­streicht ihre funda­men­ta­le Bedeu­tung für die mensch­li­che Sozial­struk­tur und kultu­rel­le Identität.

Kunst in Ritua­len (08:37)

Die Rolle der Kunst in rituel­len Prakti­ken wird unter­sucht, wobei ihre Funkti­on als Mittel zur Verar­bei­tung und Weiter­ga­be wichti­ger Erfah­run­gen im Vorder­grund steht. Rituel­le Kunst half frühen Gemein­schaf­ten, bedeut­sa­me Ereig­nis­se festzu­hal­ten und kollek­ti­ve Erinne­run­gen zu bewah­ren. Der Sprecher erklärt, wie künst­le­ri­sche Darstel­lun­gen als eine Form des exter­nen Gedächt­nis­ses fungier­ten, lange bevor die Schrift erfun­den wurde. Diese rituel­le Dimen­si­on der Kunst zeigt sich auch in prähis­to­ri­schen Höhlen­ma­le­rei­en, die mögli­cher­wei­se Teil spiri­tu­el­ler Prakti­ken waren. Die Verbin­dung zwischen Kunst und Ritual verdeut­licht, wie künst­le­ri­scher Ausdruck dazu beitrug, kultu­rel­les Wissen zu bewah­ren und weiterzugeben.

Wie sich Kunst positiv auswir­ken kann (09:25)

Die thera­peu­ti­schen und persön­li­chen Vortei­le künst­le­ri­schen Schaf­fens werden vorge­stellt. Kreati­ve Tätig­kei­ten können helfen, persön­li­che Proble­me zu bewäl­ti­gen, den Geist zu klären und emotio­na­le Zustän­de auszu­drü­cken. Der Sprecher betont, dass Kunst im Gegen­satz zu vielen anderen mensch­li­chen Aktivi­tä­ten oft keinen unmit­tel­ba­ren prakti­schen Nutzen hat, sondern um ihrer selbst willen existiert. Diese zweck­freie Natur der Kunst ermög­licht eine beson­de­re Form der Selbst­re­fle­xi­on und des emotio­na­len Ausdrucks. Abschlie­ßend wird die Idee präsen­tiert, dass Kunst uns erlaubt, über uns selbst hinaus­zu­wach­sen und Verbin­dun­gen zu anderen Menschen und Kultu­ren herzu­stel­len, was ihre zeitlo­se Bedeu­tung für die mensch­li­che Erfah­rung unterstreicht.

Top 25 Kommentare 💬

Top 25 Kommentare

@spread_love_on_this_earth 05.03.2025, 1:09:11
Kunst bedeu­tet für mich das konstruk­ti­ve Ausle­ben der eigenen Phanta­sie, um dem Destruk­ti­ven in der Welt etwas entge­gen zu setzen ♥️
@l.marcel7283 04.03.2025, 17:10:55
Ein kunst­vol­les Beweg­bild­pro­dukt das viel Können zeigt. Danke.
@phildecker6639 04.03.2025, 16:37:06
Kunst ist für mich vor allen anderen Dingen die Sache die das Leben lebens­wert macht. Wenn ich mich an düste­ren Tagen frage was das alles hier soll und was der Sinn des Lebens sein mag, sehe ich mir Filme oder Bilder an oder höre neue Musik. Kunst gibt mir Energie zum Leben und es gibt mehr Kunst auf der Welt als ich mir je ansehen/anhören könnte. Das beruhigt mich 🙂
@galapagosschildkrote9068 05.03.2025, 12:52:10
Danke Ralph dass du noch da bist. Mehr gelernt als im Kunststudium.
@F1maggie 05.03.2025, 12:36:48
Vielen Dank für das neue Video! Spannend, ich bin 42 Jahre alt und hab mich immer als sehr ratio­na­len Menschen gesehen. Seit kurzem inter­es­sie­re ich mich für Malerei und habe jetzt auch einen Malkurs begon­nen. Beim Anschau­en des Videos kam mir die Frage, ob Kunst nicht auch die Hirnent­wick­lung und die Funktio­na­li­tät des Gehirns positiv beein­flusst, indem sie das Zusam­men­spiel beider Gehirn­hälf­ten fördert.
@TheL3nse 04.03.2025, 20:51:33
Danke für die Erinnerung/Erklärung, dass Kunst nicht überflüs­sig oder sowas war/ist.
Ich bin sowas wie Künstlerin/Illustratorin, beruf­lich, und da wird jetzt ganz viel geguckt was man jetzt mit AI machen kann 🙁 ich werd vermut­lich nicht arbeits­los, aber der Inhalt meiner Arbeit wird mögli­cher­wei­se deutlich freud­lo­ser. Und hinzu kommt: Die Leute staunen dann über die Beein­dru­cken­de Techno­lo­gie, und sagen wie toll das ja ist. Aber was ein Mensch sich durch über 20 Jahre Üben drauf­ge­schafft hat kriegt dann keine Anerken­nung oder Wertschät­zung mehr. Das Video war daher etwas Balsam für die Seele.
@felixbrixius690 06.03.2025, 10:34:22
Es ist zudem eine Kunst, dass Du — seit meiner Kindheit an (angefan­gen mit der Sendung mit der Maus) mittler­wei­le über 30-Jähri­gen — Wissen auf sehr eloquent und gleich­zei­tig auf eine sehr verständ­li­che & eine sympa­thisch unter­halt­sa­me Art und Weise vermit­telst, sodass man immer gerne Neues dazulernt!
Großes Lob und Wertschät­zung, lieber Ralph!! 🥳🙏🏼

Ganz lieben Gruß aus der wunder­schö­nen Rureifel! 💚
@TaubenLordOwo 04.03.2025, 16:02:38
Find ich gut dass das Video genau dann online kommt wenn ich gerade dran bin am zeich­nen x3
@Herr_Vorragender 04.03.2025, 17:02:35
Manch­mal ist es ganz unter­halt­sam die Kommen­ta­re zu lesen.
Schein­bar ist nicht jedem bewusst, dass Musik auch Kunst ist.
Aber bei Musik fragt sich keiner, wozu wir Musik eigent­lich brauchen.
An Musik will niemand ein Haar krümmen.
Aber bei Gemäl­den, wo man halt einfach keine Ahnung und keinen Bezug zu hat, da wirft man gerne mit Kritik um sich als wären es billige Kamelle.
@MachinaEx 04.03.2025, 19:35:18
Ich bemale seit vielen Jahren Table-Top-Figuren. Das mache ich jeden Abend 1–2h nach der Arbeit zum Entspan­nen. Es hilft mir mich sinnvoll abzulen­ken und zur Ruhe zu kommen. Zudem habe ich in den ganzen Zeitraum, sehr viele Minia­tu­ren bemalt. “Der Impera­tor beschützt!”
@HorrificPoll 04.03.2025, 18:26:03
Ich bin Kunst­the­ra­peu­tin und freue mich sehr über dieses Video. Kunst kann so viel sein und geben. Das habt ihr toll gemacht! 🙂
@13Carrey1 04.03.2025, 16:10:15
Das gehört in ein Museum!!! — Indy
@sarahkuhne2595 04.03.2025, 16:45:53
Das Warum (ist wie immer) sehr spannend 😊
@haraldweiche7854 04.03.2025, 17:18:47
Kunst hat keinen Zweck… Ich finde, dass ist eine schräge These. Sicher die meisten Kunst­wer­ke dienen nicht dem öffnen einer Flasche, aber sie (ich beschrän­ke mich mal auf visuel­le Kunst) verän­dern den Geistes­zu­stand des Betrach­ters. Das ist durch­aus eine Funkti­on. Gleiches gilt für die Musik. Wenn man sich also fragt, warum Kunst, dann liegt die Antwort auf zwei Ebenen, dem Erleben beim Tun und beim Wahrneh­men. Wobei Kunst schaf­fen, für jeman­den ist (manch­mal auch nur für sich selbst) und Kunst erleben auch immer eine Projek­ti­on auf den Künst­ler ist. Also hat Kunst einen sozia­len Aspekt der aus dem Erleben der Kunst erwächst.
@Qualisartifexpereo 05.03.2025, 14:00:18
Kunst hat den Zweck der Selbst­er­kennt­nis und des Ausdru­ckes der Freude, Angst bis zur Verar­bei­tung diver­ser Trauma­ta. Die künst­le­ri­sche Tiefe variiert von tiefen Bedür­n­is­sen der Mittei­lung bis hin zu stump­fen Alltags­ge­gen­stän­den, oder geist­lo­sen Wertanlagen.
@christianf.5147 04.03.2025, 16:41:05
Ist das Kunst oder kann das weg?
@JasminAsterios 05.03.2025, 4:02:43
Dein Schluss­wort ist so schön! Also, das zum Thema Kunst aber natür­lich auch, dass du nächs­ten Diens­tag wieder da bist.

Können wir bitte mal über “Kunst­un­ter­richt” in der Schule sptechen?
@Knall7777777 04.03.2025, 15:57:53
Wirklich aller­ers­ter!
@Harley-Quinn– 04.03.2025, 17:29:41
Super Thema wieder , Und das Shirt 😂😍
@wirdAuchMalWiederBesser 05.03.2025, 17:52:29
“Zusam­men­halt in Musik und Tanz”. Finde ich außer­or­dent­lich relevant und wichtig. Schade, dass die Mensch­heit heute so sehr davon abgedrif­tet ist,
@hannikreiler2163 04.03.2025, 18:32:49
Ein Leben ohne Kunst­rich­tun­gen nicht vorstell­bar, die die Menschen in verschie­de­nen Zeiten endwi­ckelt haben bis heute. Es hat seine eigene Aussage.

Allein die natür­li­che Entste­hung unserer Welt und verschie­de­nen Spezies bis zum Mensch die endstan­den sind und unserem Univer­sum das ist auch eine Art Kunstform! 🙂
@Vamp-Duck 04.03.2025, 21:08:22
Darum wird künst­li­ches gestal­tet auch oft in Thera­pien einge­setzt. Es entspannt. Es macht den Kopf frei. Man ist bei sich und dem Objekt.

Ich Handar­bei­te viel. Je nachdem ob ich dabei nachden­ken oder Bücher hören oder abschal­ten will, wähle ich mein Projekt. Und das ist dann später nicht nur Kunst(voll) sondern auch noch als Kleidungs­stü­cke sinnvoll, warm und kusche­lig. Oder fur die Kinder zum spielen. Oder eben doch nur Deko.
@building436 04.03.2025, 16:48:26
Wenn diese Banane mit Klebe­band als Kunst definiert wird, ist das ausschließ­lich ein “Problem” der Inter­es­sen­ten und schließ­lich des Käufers.
Kunst sollte kein Spiel­feld für unter­schied­li­che Geschmä­cker sein. Im Gegen­teil, davon lebt sie doch.
Kunst ist POWER. Und kann wunder­schön sein. Kunst kann sozial­po­li­tisch sein. Kunst kann aufklä­ren. Abschre­cken­de, hässli­che Kunst.
Kunst kann zusam­men­brin­gen.
Danke für deinen künst­le­ri­schen Beitrag! Wie immer sehr facettenreich.
@marylie3435 06.03.2025, 15:38:48
Kunst ist ein sehr teurer Schwerz — könnte zu meiner neuen Lieblings­de­fi­ni­ti­on werden. 😀
@mozartini100 05.03.2025, 15:56:09
Danke für deine infor­ma­ti­ven Videos und dir noch einen schönen Tag , bis bald.

Dein Fan Koni

😊
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Ralph Caspers malt gerne, und er hat einen beson­de­ren Kunst­ge­schmack. Das sieht man schon an dem Kunst­werk, das in seinem Büro hängt: ein Elefant, der auf einem Auto steht – es erinnert ein bisschen an eine Kinder­zeich­nung. Aber ist das wirklich Kunst? Was ist Kunst – und warum machen Menschen sowas? 

Sprach­lich betrach­tet kommt das Wort „Kunst“ tatsäch­lich von „können“. Es ist ein sogenann­tes Verbal­abs­trak­tum; also ein aus einem Verb gebil­de­tes Substan­tiv, das für etwas nicht Greif­ba­res steht. Laut Duden umfasst Kunst das “schöp­fe­ri­sche Gestal­ten mit verschie­dens­ten Materia­li­en oder den Mitteln der Sprache und Töne – in Ausein­an­der­set­zung mit Natur und Welt”. Aber je nachdem, wen man fragt, hat Kunst ganz unter­schied­li­che Bedeutungen. 

Das macht auch dieses Beispiel aus dem Jahr 1917 deutlich: Damals sorgte der Künst­ler Marcel Duchamp für Aufse­hen. Er reichte ein gewöhn­li­ches, indus­tri­ell gefer­tig­tes Pissoir bei einer Ausstel­lung in New York als Objekt ein. Obwohl sein „Kunst­werk“ zunächst abgelehnt wurde, ist es heute im Kunst­mu­se­um zu sehen. Wie aus diesem Alltags­ge­gen­stand Kunst wurde, erzählt euch Ralph im Video. 

Doch Kunst ist nicht nur ein moder­nes Phäno­men. Die Kunst­ge­schich­te beginnt schon viel früher: Je nach Sicht­wei­se sind die ersten Kunst­wer­ke knapp drei Millio­nen Jahre alt; zum Beispiel der „Stein von Makapans­gat“, der an ein Gesicht erinnert. Es wurde aller­dings nicht von Menschen herge­stellt, sondern ist zufäl­lig entstan­den. Das Beson­de­re: Wissen­schaft­ler gehen davon aus, dass der seltsam geform­te Stein gezielt gesam­melt und dann mit in die Höhle genom­men wurde. Und genau die Tatsa­che, dass eine Auswahl statt­ge­fun­den hat, lässt nach der Defini­ti­on von Duchamp die Aussage zu, dass dieser Stein Kunst ist – sozusa­gen Ur-Kunst.

Unstrit­tig als Kunst einzu­ord­nen ist hinge­gen der “Löwen­mensch”: eine Schnit­ze­rei aus dem Stoßzahn eines Mammuts, die in einer Höhle in Baden-Württem­berg gefun­den wurde und vermut­lich 40.000 Jahre alt ist. Im Video seht ihr noch weitere Beispie­le für solche sehr alten Kunst­wer­ke, wie zum Beispiel Höhlenmalereien. 

Aber Kunst zeigt sich nicht nur in mensch­li­chen Schöp­fun­gen. Auch in der Tierwelt findet man Erschei­nun­gen, wo man überle­gen kann, ob sie nicht vielleicht Kunst sind; zum Beispiel Balzri­tua­le und kunst­vol­le Nisthöhlen. 

Die allge­gen­wär­ti­ge Präsenz von Kunst in allen bekann­ten Gesell­schaf­ten ist ein Hinweis darauf, dass Kunst eine wesent­li­che Rolle für den Zusam­men­halt in Gemein­schaf­ten spielt. Das gilt insbe­son­de­re auch für Kunst, die zusam­men ausge­übt wird; also etwa Musik, Tanz oder kunst­vol­le Begräbnisrituale.

*Kapitel*
0:00 Ist DAS Kunst?
0:32 Kommt „Kunst“ von „können“?
2:28 Wie aus einem Pissoir Kunst wurde
3:46 Seit wann gibt es Kunst?
5:56 Gibt es Kunst auch im Tierreich?
7:08 Wie Kunst der Gemein­schaft nützte
8:37 Kunst in Ritualen
9:25 Wie sich Kunst positiv auswir­ken kann

Autoren: Dirk Gilson, Ralph Caspers
Schnitt und Grafik: Klaus Wache
Sound­de­sign: Klaus Wache
Redak­ti­on: Wobbeke Klare

*Unsere wichtigs­ten Quellen*
Homo Aesthe­ti­cus: Where Art Comes From and Why;
Ellen Dissa­nay­a­ke, 1995 (ISBN: 9780295974798)
PDF: https://mnuai.ro/wp-content/uploads/2023/05/null‑2–2‑Homo-Aestheticus-Where-Art-Comes-From-and-Why.pdf

Mind: an essay on human feeling;
Susanne Langer, 1967
https://​archive​.org/​d​e​t​a​i​l​s​/​m​i​n​d​e​s​s​a​y​o​n​h​u​m​a​n​0​0​l​a​ng/

The sexual selec­tion of creati­vi­ty: A nomolo­gi­cal approach
in: Frontiers in Psycho­lo­gy, 2023
https://​journals​.sagepub​.com/​d​o​i​/​f​u​l​l​/​1​0​.​1​1​7​7​/​1​4​7​4​7​0​4​9​1​2​0​1​0​0​0​403

The Story of Art;
Ernst H. Gombrich, 1995 (ISBN: 978–0714832470)
Ausgabe von 1951: https://​archive​.org/​d​e​t​a​i​l​s​/​i​n​.​e​r​n​e​t​.​d​l​i​.​2​0​1​5​.​2​9​1​5​8​/​p​a​g​e​/​n​3​/​m​o​d​e​/​2up

Perfor­mance of Music Eleva­tes Pain Thres­hold and Positi­ve Affect: Impli­ca­ti­ons for the Evolu­tio­na­ry Function of Music;
in: Evolu­tio­na­ry Psycho­lo­gy, 2012
https://​journals​.sagepub​.com/​d​o​i​/​f​u​l​l​/​1​0​.​1​1​7​7​/​1​4​7​4​7​0​4​9​1​2​0​1​0​0​0​403

Der Kiesel von Makapans­gat. Frühes­te Urkunst der Welt?
in: Anthro­pos, 1999
https://​www​.jstor​.org/​s​t​a​b​l​e​/​4​0​4​6​5​702

Der Löwen­mensch;
http://​www​.lonetal​.net/​l​o​e​w​e​n​m​e​n​s​c​h​.​h​tml

A 36000-Year-Old Volca­nic Erupti­on Depic­ted in the Chauvet-Pont d’Arc Cave (Ardèche, France)?
in: PLoS ONE, 2016
https://​journals​.plos​.org/​p​l​o​s​o​n​e​/​a​r​t​i​c​l​e​?​i​d​=​1​0​.​1​3​7​1​/​j​o​u​r​n​a​l​.​p​o​n​e​.​0​1​4​6​621

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#kunst #kunst­ge­schich­te

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