Die deutschen Kolonien erklärt

Darum geht’s in diesem Video 💫

Das Video erklärt die deutsche Koloni­al­ge­schich­te, betont die späte, aber ehrgei­zi­ge Betei­li­gung des Deutschen Kaiser­reichs an der Kolonia­li­sie­rung und beschreibt die Ausbeu­tung und Verbre­chen in den besetz­ten Gebie­ten, während es auch die komple­xe Debatte über die Erinne­rungs­kul­tur und den Umgang mit dieser Vergan­gen­heit in Deutsch­land anspricht.

Inhalt­li­che Schwerpunkte ✨

Die Diskus­si­on über Straßen­na­men verweist auf die kolonia­le Vergan­gen­heit Deutschlands.

  • Es gibt Überle­gun­gen, Straßen, die nach Orten in Afrika benannt sind, umzubenennen.
  • Dies steht im Zusam­men­hang mit dem Deutschen Kaiser­reich und dessen Kolonialpolitik.
  • Unter­neh­mer wie Adolf Lüderitz kauften Land in Afrika, oft unter irrefüh­ren­den Bedingungen.
  • Der Erwerb von Kolonien war ein ambitio­nier­ter Schritt des Kaiser­reichs im späten 19. Jahrhundert.

Das Deutsche Reich war im Pazifik und in China aktiv, nutzte Kolonien als Rohstoff­lie­fe­ran­ten und Märkte (02:34)

  • Deutsche Kolonien im Pazifik umfass­ten Samoa, die Maria­nen, die Karoli­nen und weitere Inseln.
  • In den Kolonien lebten Anfang des 20. Jahrhun­derts etwa 12 Millio­nen Menschen, die als Schutz­be­foh­le­ne galten.
  • Deutsche Kolonis­ten waren nur in gerin­ger Zahl vor Ort, während die Kolonien vor allem zur Ausbeu­tung von Rohstof­fen dienten.
  • Die Ausbeu­tung der einhei­mi­schen Bevöl­ke­rung geschah durch niedri­ge Löhne, um billige landwirt­schaft­li­che Produk­te zu ermöglichen.

Die deutsche Koloni­al­po­li­tik war geprägt von Unter­drü­ckung und Ausbeu­tung der einhei­mi­schen Bevöl­ke­rung (05:06)

  • Die Missio­na­re versuch­ten, den christ­li­chen Glauben aufzu­zwin­gen und nutzten Schul­bil­dung als politi­sches Instrument.
  • Medizi­ni­sche Statio­nen wurden haupt­säch­lich für weiße Kolonis­ten einge­rich­tet, nicht für die einhei­mi­sche Bevölkerung.
  • Millio­nen von Klein­bau­ern wurden enteig­net, und es herrsch­te weitver­brei­te­ter Hunger und Ausbeutung.
  • Die einhei­mi­sche Bevöl­ke­rung wurde von den Deutschen als primi­tiv und unter­le­gen betrach­tet, was sich in der Darstel­lung in Koloni­al­aus­stel­lun­gen zeigte.

Der Aufstand der Herero gegen die deutschen Koloni­al­her­ren führt zu einem bruta­len Krieg und massi­ver Vernich­tung (07:39)

  • Die Herero und Nama verlie­ren ihr Land und werden als Lohnar­bei­ter für die Deutschen eingesetzt.
  • Samuel Mahare­ro führt den Aufstand, der im Januar 1904 beginnt, wobei deutsche Farmen geplün­dert werden.
  • General­leut­nant von Trotha erteilt einen Vernich­tungs­be­fehl, der zu tausen­den Toten unter den Herero führt.
  • Am Ende des Krieges überle­ben von 60–80.000 Herero nur noch etwa 15–20.000.

Die deutsche Koloni­al­ge­schich­te ist geprägt von Gewalt, sozia­len Zerstö­run­gen und einem schwie­ri­gen Umgang mit der eigenen Vergan­gen­heit (10:11)

  • Schät­zun­gen zufolge gab es bis zu 300.000 Todes­op­fer durch Krieg und Hunger.
  • In Ostafri­ka schüren deutsche Söldner­trup­pen anhal­ten­den Hass in der Gesellschaft.
  • Der Krieg in Deutsch-Südwest­afri­ka ermög­licht die Besied­lung durch weiße Siedler.
  • Die deutsche Koloni­al­zeit war im Vergleich zu anderen europäi­schen Mächten relativ kurz.

Die Diskus­si­on über die Erinne­rungs­kul­tur kriti­siert die Fokus­sie­rung auf den Holocaust im Vergleich zu kolonia­len Verbre­chen (12:45)

  • Die Verbin­dung zwischen Holocaust und Kolonia­lis­mus wird als proble­ma­tisch angesehen.
  • Der Holocaust war ein staat­lich organi­sier­ter Völker­mord, während die kolonia­len Massa­ker aus realen Konflik­ten hervorgingen.
  • Histo­ri­sche Verglei­che sind möglich, aber die Einzig­ar­tig­keit des Holocaust sollte nicht relati­viert werden.
  • Eine Verharm­lo­sung des Holocausts könnte die Verant­wor­tung Deutsch­lands in Frage stellen.