Die Energieversorgung der Zukunft aus natürlichen Quellen
Wasserstoff wird zum Milliardengeschäft

In unter­ir­di­schen Lager­stät­ten befin­den sich Billio­nen Tonnen von reinem oder mit anderen Gasen vermisch­tem Wasser­stoff. Diese Vorräte könnten die Energie­ver­sor­gung der Erde ohne Belas­tung des Klimas für hunder­te Jahre sicher­stel­len. die Förde­rung dieses Schat­zes kann zum größten Geschäft der nahen Zukunft werden, dessen Volumen das der Öl- und Gasför­de­rung weit übertrifft.

Verschwendung bei Wasserstoffproduktion

Im Allge­mei­nen wird für die Herstel­lung von Wasser­stoff viel frisches Wasser benötigt — etwa neun Liter für jedes Kilogramm. Der Elektro­ly­se­pro­zess wird zwar immer effek­ti­ver, ist aber immer noch stark verlust­be­haf­tet. Jedes Mal, wenn kostba­re erneu­er­ba­re Energie vom Netz abgezo­gen wird, um Wasser­stoff zu erzeu­gen, geht also ein gewis­ser Prozent­satz des Stroms verlo­ren. Angesichts des massiv wachsen­den Energie­be­darfs und der gleich­zei­ti­gen Abkehr von billi­gen, einfa­chen und schmut­zi­gen Energie­quel­len der Vergan­gen­heit erscheint das unange­mes­sen verschwenderisch.

1987, so erzählt Mamadou Ngulo Konaré, gaben die Brunnen­bau­er ein 108 Meter tiefes, trocke­nes Bohrloch auf, aber er und andere Dorfbe­woh­ner in Bouraké­bou­gou, Mali, bemerk­ten, dass ein Gas aus dem Loch strömte. Als sich jemand mit einer brennen­den Zigaret­te im Munde darüber beugte, gab es eine Explo­si­on, die schwere Verbren­nun­gen sowie ein großes Feuer verur­sach­te. Es stellte sich heraus, dass der “Wind” aus fast reinem Wasser­stoff bestand. Einige Jahre später wurde ein 30-Kilowatt-Genera­tor aufge­stellt, der mit dem Wasser­stoff betrie­ben wurde. Damit war Bouraké­bou­gou das erste Dorf der Welt, das seinen Strom aus natür­li­chem Wasser­stoff bezieht.

Wechselwirkung mit eisenhaltigen Mineralien

Laut den Unter­su­chun­gen von Ellis gibt es weltweit bis zu 5,5 Bio. Tonnen Wasser­stoff in unter­ir­di­schen Reser­voirs. Dieser könnte durch die Wechsel­wir­kung bestimm­ter eisen­hal­ti­ger Minera­li­en mit unter­ir­di­schem Wasser entstan­den sein. In einigen Fällen kann er mit anderen Gasen wie Methan vermischt sein, von denen er getrennt werden müsste. Aber er ist da, und zwar in so außer­ge­wöhn­li­chen Mengen, dass Analys­ten einen weltwei­ten Wasser­stoff-Rausch erwar­ten, ähnlich dem Goldrausch in Kalifor­ni­en im 19. Jahrhun­dert. “Selbst wenn man nur ein paar Prozent davon fördern könnte, würde das den Weltbe­darf für hunder­te Jahre decken”, so Ellis gegen­über der Finan­cial Times”.