Messtechnik 7:47
Die Geschichte des Metermaßes

In großen Teilen der Welt ist es heute selbst­ver­ständ­lich, Längen und Entfer­nun­gen in Metern – und den entspre­chen­den Ablei­tun­gen davon – zu messen. Dabei ist diese Längen­ein­heit noch gar nicht so alt.

Bis zum Ende des 18. Jahrhun­derts war der mensch­li­che Körper das Maß aller Dinge: Elle, Fuß und Handbreit waren gängige – und unein­heit­li­che – Maße. Im Zuge der Franzö­si­schen Revolu­ti­on machten sich Wissen­schaft­ler daran, ein allge­mein­gül­ti­ges Längen­maß zu einzu­füh­ren: den (oder das) Meter, definiert als der zehnmil­li­ons­te Teil eines Erdme­ri­dian­qua­dran­ten, also der Strecke vom Nordpol zum Äquator.

Um diesen Quadran­ten zu berech­nen, verma­ßen die Astro­no­men Pierre Méchain und Jean-Baptis­te Delambre eine Strecke zwischen Dünkir­chen und Barce­lo­na. Dabei bedien­ten sie sich des Verfah­rens der Trian­gu­la­ti­on, mit dem sich durch Winkel­mes­sun­gen auch große Distan­zen messen lassen. Am Ende dieses aufwen­di­gen Prozes­ses stand ein gegos­se­ner Metall­stab: das sogenann­te Urmeter.

Heute ist dieses Objekt nicht mehr maßgeb­lich. Seit 1983 ist die Licht­ge­schwin­dig­keit die Basis­grö­ße für die Defini­ti­on des Meters. Ein Meter ist die Strecke, die das Licht in einer 299.792.458-stel Sekunde zurück­legt. Festge­legt ist diese Defini­ti­on im Inter­na­tio­na­len Einhei­ten­sys­tem (SI).