Mit dem starken Anstieg um 220 Corona-Fälle am Donnerstag ist eine Trendwende bewiesen. Die Fallzahlen müssten unbedingt wieder sinken, sagt Pascal Strupler, Direktor des Bundesamts für Gesundheit BAG. Eine Maskenpflicht für Läden sei eine mögliche Massnahme.
Zudem schlage das BAG eine obligatorische Kontrolle der Kontaktdaten in Ausgehlokalen vor sowie eine max. Gästezahl von 100 Personen in den Lokalen.
Strupler ruft zu Solidarität auf: «Wir sind uns bewusst, dass viele von uns zwar Ferien haben, das Virus aber nicht. Wir müssen uns jetzt solidarisch mit unseren Mitmenschen und den Risikogruppen zeigen und die Verhaltens- und Hygieneregeln konsequent befolgen.»
Der Regierungsrat von Basel-Stadt hat aufgrund der steigenden Infektionszahlen beschlossen, eine Maskentragpflicht für Verkaufslokale und Einkaufszentren sowie für Mitarbeitende von Restaurationsbetrieben anzuordnen.
Eine Maskenpflicht gilt neu auch auf dem Schulareal der Mittelschulen im nachobligatorischen Bereich, also in Gymnasien, FMS und Berufsfachschulen.
Da in den Klassenzimmern der Sicherheitsabstand eingehalten werden kann, findet der Unterricht weiter ohne Masken statt. Die neuen Regeln treten am kommenden Montag in Kraft.
Die Zürcher Regierung will verhindern, dass der Kanton zum Covid-19-Risikogebiet wird. Deshalb gilt ab kommendem Donnerstag unter anderem eine Maskenpflicht in allen Einkaufsläden.
Zudem müssen Restaurants Kontaktdaten ihrer Gäste erheben, wie Regierungspräsidentin Silvia Steiner (CVP) am Montag vor den Medien sagte.
Die Ansteckungszahlen im Kanton Zürich sind in jüngster Zeit wieder deutlich gestiegen. Bisher lehnte Zürich eine Verschärfung der Massnahmen aber ab.
Der Detailhandel befürchtet negative Konsequenzen durch eine allgemeine Maskenpflicht in der Schweiz. Konkret erwartet die «Swiss Retail Federation», dass die Zahl der Kunden weiter sinkt, dass sie weniger lang in den Läden verweilen und dass noch mehr Personen auf Online-Shops ausweichen.
Es bestehe die Sorge, dass die Kaufkraft in ausländische Online-Shops abfliesse, heisst es in einer Mitteilung. Im Non-Food-Bereich rechnet «Swiss Retail» mit Umsatz- und Frequenzeinbussen von bis zu 30 Prozent.
In den Nachbarländern habe es sogar Einbussen von bis zu 50 Prozent gegeben. Die Maskenpflicht in Läden gilt bereits in einigen Kantonen.
Im Kanton Freiburg gilt ab Freitag für Personen ab zwölf Jahren in Läden eine Maskenpflicht. Das hat die Kantonsregierung beschlossen.
Auch das Verkaufspersonal muss eine Gesichtsmaske tragen, sofern es nicht durch eine Scheibe geschützt ist. Für das Servicepersonal in Restaurants, Bars und Diskotheken gilt ebenfalls eine Maskentragpflicht, wie einer Mitteilung der Freiburger Kantonsverwaltung zu entnehmen ist. Personen, welche in einem Restaurant oder einer Bar innerhalb eines Geschäfts sitzen, müssen hingegen keine Maske tragen.
Bereits mehrere Kantone haben eine Maskentragpflicht in Läden beschlossen, zuletzt der Kanton Zürich.
Künftig gilt auch im Kanton Solothurn eine Maskenpflicht in Läden. Wer ein Geschäft oder ein Einkaufszentrum betritt, muss ab dem 3. September eine Schutzmaske tragen. Das hat der Kanton Solothurn entschieden.
Der Kanton Solothurn reagiere auf die steigenden Corona-Neuansteckungen in den vergangenen Wochen und den schweizweiten Trend der Fallzahlen nach oben, lautet die Begründung.
Heute gilt eine solche Maskenpflicht in den Kantonen Freiburg, Basel-Stadt, Zürich, Genf, Waadt, Neuenburg, Jura und ab dem 31. August auch im Kanton Wallis.
Im Kanton Bern sind am Sonntag 50 Corona-Ansteckungen bekannt geworden. Die anhaltend hohe Zahl könnte zu einer Verschärfung der Massnahmen führen.
In Berner Spitälern lagen am Sonntag zehn Corona-Infizierte. Am Samstag gab es im Kanton Bern 60 Ansteckungen, am Freitag 51. Bleibt die Zahl der Ansteckungen weiterhin so hoch, könnte bald auch im Kanton Bern die Maskenpflicht in Läden gelten.
Gesundheitsdirektor Pierre-Alain Schnegg (SVP) hat die Schwelle von 35 Ansteckungen pro Tag während 14 Tagen als Kriterium für die Maskenpflicht in Läden definiert. Weitere Kriterien sind die Belegung der Intensivpflege-Plätze sowie die Positivitätsrate der Tests.
Im Kanton Zürich bleiben die Corona-Massnahmen bis Ende Oktober in Kraft. Der Kanton passt sie aber punktuell an. Während die Maskenpflicht in Läden bestehen bleibt, dürfen sich in Innenräumen von Restaurants, Bars und Clubs wieder bis zu 300 Personen aufhalten.
Allerdings gelte auch dort eine Maskenpflicht, erklärte Regierungspräsidentin Silvia Steiner vor den Medien. Zudem gebe es auch Anpassungen im Prostitutionsgewerbe, nachdem es dort zu mehreren Ansteckungen gekommen sei, die nicht mehr zurückverfolgt werden konnten.
Grundsätzlich zeigte sich der Zürcher Regierungsrat zufrieden: Die Massnahmen zeigten Wirkung. Die Lage habe sich stabilisiert — bleibe aber labil.
Der Detailhandel Schweiz fürchtet sich zurecht vor weiteren Umsatzeinbussen, die mit dem Verlust zahlreicher Arbeitsplätze einher gehen werden. Statt rumzujammern wäre jedoch jetzt ein klares Statement gegen diese unerträgliche Behördenwillkür und Medienhetze die richtige Antwort. Wann kommt endlich das erste klare «NEIN» gegen diese unsäglichen Massnahmen? Wann sagt endlich jemand «so weit, und keinen Schritt weiter!». Haben wir in den Unternehmensleitungen denn auch nur Angshasen und Jammerlappen…?