Ausgemustert
Das Kampfflugzeug Mirage III darf nicht mehr fliegen

Das Kampf­flug­zeug Mirage III wird frühzei­tig in Pension geschickt. Der europa­weit letzte Flug einer Mirage III findet am 25. Mai ab Payerne VD statt. Grund für das vorzei­ti­ge Aus ist die Alterung einiger Teile und Komponenten.

Revidierung nicht mehr möglich

Das Bundes­amt für Zivil­luft­fahrt bestä­tigt entspre­chen­de Infor­ma­tio­nen. Es gebe in Europa kein Unter­neh­men mehr, das diesen in die Jahre gekom­me­nen Jet-Antrieb revidie­re. Ende dieses Jahres hätten aber ohnehin die letzten Passa­gier­flü­ge stattgefunden.

Bis letztes Jahr starte­te die Mirage III jährlich rund 24 Mal — zu einem Preis von 15’000 Franken pro Person. Betrie­ben wurde die letzte flugfä­hi­ge Mirage III in der Schweiz vom Verein Espace Passion. Einge­setzt wurde das Flugzeug zuletzt mit einer Flugbe­wil­li­gung in der Spezi­al­ka­te­go­rie “Antique”. Haupt­ei­gen­tü­mer ist das Militär­flug­zeug­mu­se­um Payerne. Die Flugzeu­ge wurden in der Schweiz als Abfang­jä­ger und Aufklä­rer eingesetzt.

Geschichtsträchtiges Flugzeug

Angeschafft wurden die Mirage-Kampf­flug­zeu­ge in der Schweiz vor rund 60 Jahren. 1961 hatte das Schwei­zer Parla­ment 871 Millio­nen Franken für den Kauf von 100 Mirage-Flugzeu­gen bewil­ligt. Die Kosten waren jedoch hoffnungs­los aus dem Ruder gelau­fen, und 1964 musste die Regie­rung einen Zusatz­kre­dit von 576 Millio­nen Franken beantra­gen. Der Skandal führte zum Rücktritt des Vertei­di­gungs­mi­nis­ters Paul Chaudet und einer Reduzie­rung der Anzahl der Flugzeuge.

Bis 1970 wurden schliess­lich 57 Flugzeu­ge ausge­lie­fert. Insge­samt kaufte die Schweiz 61 Mirage-Flugzeu­ge, von denen im Laufe der Jahre zehn durch Absturz verlo­ren gingen. Bis Ende der 1990er-Jahre bilde­ten die Mirage das Rückgrat der Schwei­zer Luftwaf­fe. Im Jahr 2003 wurden die letzten 16 Maschi­nen ausser Dienst gestellt.